Bankenaufseherin Menke:"Es darf keine organisierte Verantwortungslosigkeit geben"

Frauke Menke, BaFin

Frauke Menke ist Abteilungsleiterin bei der Finanzaufsicht Bafin - und zuständig für die Aufsicht über Großbanken.

(Foto: Christoph Papsch/laif)
  • Bei der Finanzaufsicht Bafin hat Frauke Menke die Aufsicht über Großbanken - der Deutschen Bank etwa stellte sie sich schon mehrfach in den Weg.
  • Menke kritisiert eine Kultur des Wegduckens in der Branche.
  • Das gesamte Interview können Sie mit SZ Plus hier lesen.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Anfragen für Interviews lehnt Frauke Menke in der Regel ab. Schließlich sei sie ja nur eine Abteilungsleiterin bei der Finanzaufsicht Bafin, stapelt sie tief. Zuständig dort allerdings für die Aufsicht über Großbanken, und in diesem Amt hat sie einen Ruf wie Donnerhall. Der Deutschen Bank stellte sie sich gleich mehrfach in den Weg. In der Finanzkrise hingegen habe sie manche Banken-Schieflage zu spät entdeckt, sagen Kritiker. Beim Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung in der Bonner Behörde wirkte Menke entspannt und gar nicht mal streng.

Klare Worte findet sie aber sehr wohl. Sie kritisiert eine Kultur des Wegduckens: "Man kann Hunderte von Regularien erlassen, sie helfen nicht, wenn eine Kultur herrscht, in der alles beiseitegeschoben wird. Es darf keine organisierte Verantwortungslosigkeit, keine Kultur des Wegtauchens und Wegredens geben. Die wichtigste Frage ist für mich nicht, ob ein Fehler passiert, sondern, wie man mit einem Fehler umgeht".

"Einfache, aber umso schlagkräftigere Vorhaben"

Zur Deutschen Bank wollte sich Menke nicht konkret äußern. Die Aufseherin hatte im Frühjahr mit ihrem Bericht zu Libor-Affäre des Geldinstituts für Aufsehen gesorgt. In einem mehrseitigen Brief hatte sie die Führungsebene der Bank scharf für ihren laxen Umgang mit den Zinsmanipulationen angegriffen. Kurz darauf war Co-Vorstandschef Anshu Jain zurückgetreten.

Zugleich sprach sie sich für einfachere, aber schlagkräftigere Regeln für Banken aus: Regulierung und Aufsicht sollte sich auf die entscheidenden Punkte konzentrieren und an den wahren Ursachen der Probleme ansetzen: "Das heißt aus meiner Sicht auch: wo es die Materie zulässt, statt zahlreicher und unnötig komplexer Regeln besser wenige und einfache, aber dafür umso schlagkräftigere Vorgaben zu haben".

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