Banken:Rettungsanker

Vor allem für die norddeutschen Landesbanken, die mit der Krise in der Schifffahrt zu kämpfen haben, ist es eine gute Nachricht. Der Finanzinvestor KKR kauft ihnen ihre notleidenden Schiffskredite ab. Einen ersten Kunden gibt es schon: die NordLB.

Hoffnungsschimmer für Banken mit faulen Schiffskrediten in der Bilanz: Der Finanzinvestor KKR steigt in den Markt ein und gründet zusammen mit einem nicht näher benannten Staatsfonds eine "Schiffsportfolio-Managementgesellschaft". Das Projekt machte die NordLB am Montag öffentlich: Sie will in einem ersten Schritt Kredite im Volumen von etwa 1,3 Milliarden Euro an diese Gesellschaft übertragen. Mit welchem Abschlag sie das tut, teilte die Landesbank nicht mit. Die neue Gesellschaft stehe auch anderen Banken offen, hieß es.

Das könnte branchenweit für Erleichterung sorgen. Denn deutsche Banken haben vor dem Ausbruch der Finanzkrise 2007/08 besonders viele Schiffe finanziert und stehen nun wegen der Überkapazitäten auf hoher See stark unter Druck. Die Risikovorsorge für ausfallgefährdete Darlehen in dem Sektor ist erdrückend hoch und viele Institute befürchten, dass die Aufseher hier die Daumenschrauben noch einmal anziehen. Es gibt aber nur wenige Käufer für diese Problem-Portfolios und in der Regel fordern sie einen hohen Abschlag auf die Nominalwerte der Schiffe. Zuletzt startete Finanzkreisen zufolge die Deutsche Bank einen neuen Versuch, Schiffskredite im Milliardenvolumen loszuwerden, um die Bilanz zu reinigen.

Am härtesten hat die Schiffskrise allerdings die norddeutschen Landesbanken getroffen. So erwartet die NordLB dieses Jahr zum ersten Mal seit 2009 wieder rote Zahlen. Vorstandschef Gunter Dunkel sieht in der Zusammenarbeit mit KKR denn auch eine wichtige Wegmarke. "Wir leisten damit einen bedeutenden Beitrag zu unserem Ziel, das Schiffsportfolio der Bank von derzeit 18 Milliarden Euro auf künftig zwölf bis 14 Milliarden Euro zu reduzieren", erklärte er.

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