Banken:Kabelschaden legt Postbank-Kunden lahm

Banken: Eine Postbank-Filiale in München.

Eine Postbank-Filiale in München.

(Foto: Robert Haas)
  • Kunden der Postbank bekamen am Morgen zeitweise kein Geld am Automaten.
  • Hintergrund war nach Angaben des Instituts ein Schaden an einem Glasfaserkabel in der Nähe des Rechenzentrums, der den Zahlungsverkehr per EC-Karte beeinträchtigte.
  • Der Fehler sei nach einer halben Stunde wieder behoben gewesen.

Ein Kabelschaden hat am Freitagmorgen viele Kunden der Postbank getroffen: Sie konnten für einen kurzen Zeitraum kein Geld mit der EC-Karte abheben und auch nicht per EC-Karte bezahlen, nachdem eine für die Datenverbindung zentrale Glasfaserleitung beschädigt worden war. Das bestätigte ein Sprecher des Instituts der SZ am Nachmittag. Zunächst war lediglich von einer Hardware-Panne die Rede gewesen. Einen Hacker-Angriff auf die Bank-Systeme hatte das Institut bereits zuvor ausgeschlossen.

Es gab einen "kurzfristigen Ausfall eines technischen Systems", sagte der Sprecher. Nach etwa einer halben Stunde sei auf ein Notfallsystem umgeschaltet worden und der Zahlungsverkehr habe wieder funktioniert.

Nach Angaben der Postbank betraf die Störung theoretisch alle Kunden, die eine EC-Karte bei der Bank haben. Das sind etwas mehr als fünf Millionen. Wer von ihnen am Morgen im fraglichen Zeitrahmen am Automaten stand, bekam kein Geld. Wer mit einer Postbank-EC-Karte bezahlen wollte, hatte ebenfalls Probleme. Andere Banken seien von der Panne nicht betroffen gewesen, da es sich lediglich um einen internen Fehler handelte.

IT-Pannen häufen sich

Im Vergleich zu anderen IT-Pannen war die Störung bei der Postbank damit für die Kunden verhältnismäßig unproblematisch. Zuletzt hatten sich allerdings auch schwerwiegende Fehler in der Branche gehäuft, beispielsweise bei der Commerzbank-Tochter Comdirect: Dort konnten die Kunden zeitweise die Konten anderer Nutzer einsehen. Hier war ebenfalls kein ein Angriff von außen das Problem, sondern ein fehlerhaftes Software-Update. Und auch die Kunden der Deutschen Bank waren vor wenigen Wochen von einer großen Software-Panne betroffen. Im Onlinebanking waren zum Monatswechsel fällige Beträge - etwa für Miete, Versicherungen oder Strom - doppelt abgebucht worden. Auch Zahlungseingänge tauchten doppelt auf. Kurz darauf wurden die Doppelbuchungen wieder storniert.

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