Bahnstreik:GDL-Bezirkschefs drohen mit unbefristetem Streik

Im Tarifkampf mit der Deutschen Bahn gibt sich die Lokführergewerkschaft weiter unnachgiebig. GDL-Vertreter haben nun einen unbefristeten Streik angekündigt, sollte die Bahn kein neues Angebot vorlegen. Bereits am Dienstag könnte es zu erneuten Arbeitsniederlegungen im Güter- und Personenverkehr kommen.

Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn wird auf Gewerkschaftsseite der Ruf nach einem unbefristeten Arbeitskampf der Lokführer lauter. In der Bild-Zeitung (Montagausgabe) sprachen sich mehrere Bezirksvorsitzende der GDL für unbefristete Streiks aus, sollte der Bahnvorstand kein neues Angebot für einen eigenständigen Tarifvertrag vorlegen.

Bahnstreik: Drohende Eskalation: Im Tarifstreit zwischen GDL und Bahn wird ein unbefristeter  Arbeitskampf wahrscheinlicher.

Drohende Eskalation: Im Tarifstreit zwischen GDL und Bahn wird ein unbefristeter Arbeitskampf wahrscheinlicher.

(Foto: Foto: ddp)

Der GDL-Vorsitzende des Bezirks Nordrhein-Westfalen, Frank Schmidt, sagte: "Wir zielen auf unbefristeten Streik, im Zweifel im Nah-, Fern- und Güterverkehr gleichzeitig." Ziel sei es, den Druck auf die Bahn weiter zu erhöhen. Der Vorsitzende des Bezirks Mitteldeutschland, Hartmut Schaefer, sagte: "Wenn die Bahn nicht einlenkt, ist ein unbefristeter Streik zu erwarten."

Entscheidung am Montag

Am heutigen Montag will der GDL-Bundesvorstand über mögliche neue Streiks in dieser Woche entscheiden. GDL-Chef Manfred Schell hatte am Wochenende angekündigt, dass es bereits am Dienstag Arbeitsniederlegungen im Güter- und Personenverkehr geben könnte.

Appell von Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Streitparteien zum Einlenken aufgefordert. Alle Beteiligten müssten ihrer Verantwortung gerecht werden, sagte Merkel am Sonntag im "Bericht aus Berlin" in der ARD. Dies erfordere, dass sie aufeinanderzugingen. "Mit dem Kopf durch die Wand wird nicht gehen, da siegt zum Schluss immer die Wand", fügte sie hinzu.

Angesichts der drohenden Verschärfung der Bahnstreiks hatten zuvor schon andere Politiker den Druck auf die Tarifparteien erhöht, rasch zu einer Einigung zu kommen.

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) appellierten an die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zugleich warnten sie vor schweren volkswirtschaftlichen Folgen durch weitere Ausstände. Die GDL hatte am Samstagmorgen einen 42-stündigen Ausstand im Güterverkehr beendet.

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