Bahn:"Die GDL will nur die Lok"

Bahn-Personalchefin Margret Suckale hat die Lokführergewerkschaft GDL zur Mäßigung aufgefordert: Die Lokführer müssten das gesamte Vertragswerk akzeptieren.

Suckale verwies am Dienstag in Berlin darauf, dass den Lokführern bereits elf Prozent Gehaltserhöhung und eine Stunde Arbeitszeitverringerung zugestanden worden seien.

Suckale bekräftigte zugleich die Kompromissbereitschaft des Konzerns: "Wir werden die Verhandlungen jetzt nicht scheitern lassen." Ein neuer Gesprächstermin wurde aber bisher nicht festgelegt.

Die GDL hatte am Vortag nach einer Verhandlungsunterbrechung ihr Ultimatum wiederholt: Wenn am 7. März die Verträge nicht unterschrieben seien, drohe ein neuer Arbeitskampf.

Keine Unterschrift

Umstritten sind wieder alle Verträge, über die seit etwa einem Jahr verhandelt wird. Bahn und Lokführer haben zwar am 30. Januar einen eigenständigen Tarifvertrag bis in die Formulierungen ausgehandelt, aber bislang nicht unterschrieben.

Dieser Vertrag ist eine von insgesamt drei Vereinbarungen, die nach Meinung der Bahn mehr oder weniger gleichzeitig unterschrieben und umgesetzt werden müssen, nach Meinung der GDL aber nicht.

Bei den beiden übrigen handelt es sich um einen Grundlagenvertrag GDL/Bahn und ein Kooperationsabkommen zwischen der GDL und den beiden anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA. Für die dazu gehörenden Verhandlungen ist sogar erst nach dem 7. März ein neuer Termin vereinbart.

Alles zusammen soll die von den Moderatoren Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf im August geforderte ´"Widerspruchs- und Konfliktfreiheit" der verschiedenen Tarifverträge der verschiedenen Gewerkschaften untereinander und der Bahn gewährleisten.

Suckale verglich das Vertragswerk mit einem Eisenbahnzug. "Die GDL will offenbar nur die Lok, also den eigenständigen Tarifvertrag." Die Moderatoren hätten aber verlangt, dass zwei Waggons dranhängen müssten, nämlich die beiden anderen Vereinbarungen.

"Es ist eine Frage der Verlässlichkeit", sagte sie und wies darauf hin, dass die Bahn den GDL-Lokführern bereits für März zusätzlich zum Gehalt einen Abschlag von 100 Euro zahle, obwohl die Verträge noch nicht unterschrieben seien. "Wir hätten das auch stoppen können", sagte sie. Der Tarifvertrag soll ab 1. März gelten.

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