Bahlsen-Gruppe:Die Keks-Teuerung

Der Umsatz des Keksherstellers Bahlsen steigt um 17 Prozent - dank starker Preiserhöhungen. Auch wird die Belegschaft zusammengestrichen. Grund für all das sei der teure Kakao.

Da können sich andere eine Ecke abbeißen: Deutschlands größter Kekshersteller hat in diesem Jahr von Januar bis Juli seinen Umsatz unter anderem dank starker Preiserhöhungen um 17 Prozent gesteigert. Die Bahlsen-Gruppe will ihr Wachstumstempo in diesem Jahr außerdem mehr als verdoppeln.

Bahlsen-Gruppe: Zweistellige Umsatzzuwächse: Bahlen-Chef Werner Bahlsen hat gut lächeln.

Zweistellige Umsatzzuwächse: Bahlen-Chef Werner Bahlsen hat gut lächeln.

(Foto: Foto: AP)

Belegschaft soll schrumpfen

2007 hatte das profitable Unternehmen um knapp fünf Prozent auf 479 Millionen Euro zugelegt. Die Firma profitiere zum einen vom gestiegenen Absatz, zum anderen von bereits durchgesetzten Preiserhöhungen, denen weitere folgen sollen. Die derzeit knapp 2800-köpfige Belegschaft soll dennoch weiter schrumpfen.

Der Marktanteil legte nach eigenen Angaben um knapp einen Prozentpunkt auf 23,1 Prozent zu. Zu den Erträgen gab Bahlsen auf der Jahrespressekonferenz am Dienstag in Hannover keine Auskunft. Aber man schreibe schwarze Zahlen. Etwa die Hälfte des Umsatzwachstums sei Effekten aus Preisanhebungen zuzuschreiben, sagte Bahlsen-Chef Werner Bahlsen.

Der Keksmarkt - teuer oder billig

Im September habe das Unternehmen begonnen, für seine Produkte mehr als zehn Prozent mehr zu verlangen, sagte Bahlsen. Später sollen weitere Preisschritte folgen. Derzeit liefen Verhandlungen über mehr als zehnprozentige Preiserhöhungen.

"Es gibt im Keksmarkt bislang kein großes Premiumsegment." Hochwertige Produkte hätten aber neben billigen Handelsmarken die größten Absatzchancen. Daher investiere das Unternehmen derzeit kräftig in Werbung und Produktdesign.

Zudem müsse Bahlsen den teureren Einkauf kompensieren. "Bei unserem wichtigsten Rohstoff Kakao liegen die Preise derzeit 60 bis 70 Prozent über dem fünfjährigen Durchschnitt."

Das schuldenfreie Unternehmen will seinen Marktanteil von derzeit 23 Prozent weiter ausbauen und auch künftig vor allem auf Wachstum aus eigener Kraft setzen.

"Wir sind Mittelständler und kennen unsere Grenzen", sagte Bahlsen. "Wir halten zwar auch weiterhin unsere Augen offen nach Zukaufgelegenheiten - bislang gibt es aber keine Firma, die unsere Anforderungen erfüllt."

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