BA-Chef Weise:Bundesagentur erwartet bis zu 180.000 Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien

Von 2014 an gilt die volle Arbeitnehmer-Freizügigkeit innerhalb der EU auch für Rumänien und Bulgarien. Die Bundesagentur für Arbeit geht davon aus, dass sich dann die Zahl der Zuwanderer aus diesen Ländern deutlich erhöht.

Angesichts der vollständigen Freizügigkeit für die Bürger aus Rumänien und Bulgarien von 2014 an rechnet die Bundesagentur mit einer kräftigen Zuwanderung aus den beiden Ländern. "Wir erwarten aus Bulgarien und Rumänien eine Netto-Zuwanderung von 100.000 bis 180.000 Arbeitskräften pro Jahr", sagte der Chef der Bundesagentur, Frank-Jürgen Weise, der Rheinischen Post. Im Jahr 2011, für das die aktuellsten Zahlen vorliegen, kamen aus Bulgarien und Rumänien 112.000 Beschäftige.

Befürchtungen, dass verstärkt Armutsflüchtlinge und Schwarzarbeiter kommen werden, wies Weise indes zurück. "Solche Erscheinungen gibt es, aber sie dominieren nicht den Arbeitsmarkt." Im Jahr 2011, als EU-Länder wie Polen die Arbeitnehmer-Freizügigkeit erhalten hatten, habe es ähnliche Befürchtungen gegeben, die sich aber nicht bewahrheitet hätten. Die aus Polen, Ungarn und den baltischen Staaten zugewanderten Arbeitskräfte seien "überwiegend gut qualifiziert", sagte Weise.

Zugenommen hat auch die Zuwanderung aus den von der Euro-Krise betroffenen Staaten. Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland aus Spanien, Italien, Portugal und Griechenland hat sich um rund 33.000 auf 462.000 erhöht, sagte Weise. Der Anstieg der Beschäftigten falle bei den Spaniern und Griechen mit 16,7 bzw. 10,9 Prozent am stärksten aus.

Ohne Zuwanderung geht es jedoch ohnehin nicht. Auf Dauer benötige der deutsche Arbeitsmarkt eine Zuwanderung von jährlich mindestens 200.000 Arbeitskräften, um den Fachkräftebedarf decken zu können. Weises Angaben zufolge stieg zuletzt vor allem die Zahl der Zuwanderer aus den Euro-Krisenstaaten wie Spanien, Italien, Portugal und Griechenland.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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