Automobilindustrie in Schweden:Saab kann keine Löhne mehr zahlen

Der angeschlagene Autohersteller Saab hat kein Geld mehr für Löhne und Gehälter. Die dafür notwendige Finanzierung wurde nicht gesichert. Die letzte Ausfahrt heißt nun China.

Der schwedische Autobauer Saab kann Löhne und Gehälter seiner Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. Man bemühe sich derzeit in Verhandlungen, das Problem zu lösen, teilte Swedish Automobile, der Eigentümer von Saab, am Donnerstag mit. Saab-Sprecher Eric Geers erklärte, die Insolvenz drohe nicht. "Wir sagen, dass wir derzeit keine Finanzierung haben, um die Löhne zu zahlen, aber wir arbeiten Tag und Nacht, um eine Lösung zu finden", erklärte Geers. "Wir gehen davon aus, dass wir eine Lösung finden werden." Er konnte jedoch nicht sagen, wann die Mitarbeiter wieder Geld bekommen.

Die Lage für den angeschlagenen Autohersteller Saab wird immer schwieriger: Das schwedische Unternehmen kann die Löhne und Gehälter seiner 3700 Beschäftigten im Stammwerk Trollhättan nicht mehr zahlen (Foto: dpa)

Swedish Automobile, das früher Spyker hieß, erklärte, man stehe mit mehreren Partnern in Verhandlungen. Es gebe jedoch keine Garantien, dass diese Gespräche erfolgreich seien und das Geld aufgetrieben werden könne. Für Saab ist es nicht die einzige Finanzierungslücke. Das Unternehmen muss auch Geld beschaffen, um seine Zulieferer wieder bezahlen zu können. Die Produktion wurde schon einmal für sieben Wochen und dann noch einmal für drei Wochen gestoppt, weil kein Geld für Teile vorhanden war. General Motors verkaufte Saab im vergangenen Jahr für 74 Millionen Dollar plus 326 Millionen Dollar in Aktien an Swedish Automobile.

In seinem Überlebenskampf will das Anfang 2010 in niederländischen Besitz übergegangene Traditionsunternehmen die Konzernmehrheit an zwei chinesische Unternehmen abgeben. Die Vereinbarung muss noch von den Behörden in China und Europa genehmigt werden. Die Aktien der niederländischen Saab-Eignergesellschaft Swedish Automobile gaben zum Handelsauftakt in Amsterdam mehr als 14 Prozent nach.

© dapd/Reuters/lala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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