General Motors will am Ende dieses Monats über die Zukunft seiner Automarke Hummer entscheiden. Das sagte GM-Vize Fritz Henderson der Süddeutschen Zeitung am Rande des Auto-Salons in Paris. Verkaufsunterlagen sind ausgearbeitet.
General Motors will seine Geländewagenmarke Hummer verkaufen.
(Foto: Foto: Reuters)Nun folgen Gespräche mit möglichen Interessenten über den Hersteller schwerer Geländewagen, dessen Absatz stark rückläufig ist. Den Oktober gibt Henderson seinen Managern noch Zeit: "Dann werden wir sehen", sagte er in der französischen Hauptstadt. Dort findet derzeit die mit 1,4 Millionen erwarteten Besuchern größte Automesse der Welt statt (bis 19. Oktober).
Vor einer Woche hatte der Opel-Mutterkonzern bei einer Investorenkonferenz in Detroit mitgeteilt, der Wert von Hummer und der ebenfalls zum Verkauf stehenden Getriebefabrik in Straßburg belaufe sich auf insgesamt 1,4 bis 2,8 Milliarden Euro. GM prüfe zudem noch andere Anteilsverkäufe, hieß es.
In der einzigen GM-Fabrik in Frankreich stellen 1200 Personen Automatikgetriebe her. GM hatte im Juli angekündigt, zehn Milliarden Dollar Kosten einzusparen und weitere fünf Milliarden Dollar durch Verkauf von Unternehmensteilen zu erlösen.
Der ausgerechnet im hundertsten Jahr als weltgrößter Autohersteller von Toyota abgelöste amerikanische Konzern steckt aufgrund der wirtschaftlichen Talfahrt in Amerika und einer verfehlten Modellpolitik in einer schweren Krise. Im vorigen Jahr betrug der Verlust 39 Milliarden Dollar, im zweiten Quartal 2008 waren es über 15 Milliarden.
Fritz Henderson zeigte sich in Paris dennoch zuversichtlich: Als er vor 25 Jahren bei GM anfing, hätten wegen der Ölpreiskrise viele dem Konzern schon damals keine Zukunft mehr gegeben.
