Ausschüttung für Aktionäre:Großinvestor will Apple auspressen

Apple

Der Apple Store am Grand Central Terminal in New York.

(Foto: AFP)

Was für ein Schatz: Apple sitzt auf Bargeldreserven von 137 Milliarden Dollar. Das gehört den Aktionären, fordert ein großer Fonds - und verklagt den Technikkonzern. Ein Urteil hätte für alle Apple-Aktionäre Konsequenzen.

Der US-Hedgefonds-Manager David Einhorn will Apple vor Gericht dazu zwingen, die Aktionäre stärker an den immensen Geldreserven teilhaben zu lassen. Einhorns acht Milliarden Dollar schwerer Hedgefonds Greenlight Capital reichte jetzt eine Klage gegen den Technologieriesen ein, wie der Investor mitteilte (PDF).

Apple solle seine depressionsähnliche Mentalität ablegen, die den Konzern dazu anhalte, Vermögen zu horten, forderte Einhorn. Das Geld solle Apple an die Aktionäre verteilen.

Tatsächlich hat Apple Bargeldreserven in Höhe von 137 Milliarden Dollar angehäuft, schreibt die Financial Times. Die Aktie des Konzerns notiert aktuell knapp über 450 Dollar, laut Einhorn entsprechen die Bargeldreserven 145 Dollar pro Anteil. Apple war auf Anfrage zunächst nicht zu erreichen.

Bei den Aktionären kam Einhorns Forderung gut an: Die Aktie von Apple legte leicht zu. Bereits das zahlt sich für Einhorn aus. Er hält mehr als 1,3 Millionen Apple-Aktien, das entspricht aktuell einem Wert von fast 600 Millionen Dollar. Würde Apple seine Reserven komplett ausschütten, bekäme Einhorn rund 190 Millionen Dollar zusätzlich.

Im März 2012 hatte Apple bekanntgegeben, erstmals seit 1995 eine Dividende zu zahlen. Der damals neue Apple-Chef Tim Cook brach mit der Philosophie seines Vorgängers Steve Jobs. Unter ihm galt: keine Dividende, keine Ausschüttung an die Aktionäre. Mit den Geldreserven entwickelte er lieber Produkte, die den Markt aufmischten - wie das iPhone oder das iPad.

Die Aktionäre sollen im Februar über Einhorns Forderung abstimmen. Apple könnte Argumente dagegen präsentieren: Der Konzern verdient Milliarden außerhalb der USA. Sollte Geld an die Aktionäre ausgeschüttet werden, müsste Apple das Auslandsvermögen zuerst in die USA überweisen - und dann darauf Steuern zahlen.

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