Arriva:Goodbye mit Folgen für die Bahn

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Die Auslands-Transporttochter der Deutschen Bahn, DB Arriva, erwartet negative Folgen durch den Brexit für den Konzern.

Von Markus Balser, Berlin

Die Auslands-Transporttochter der Deutschen Bahn, DB Arriva, erwartet Folgen des Brexit für den Konzern. Der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU belaste das Geschäft der britischen Tochter zwar nicht unmittelbar, sagte Arriva-Chef Manfred Rudhart am Donnerstag. Der Pfund-Verfall könne sich aber wegen der in Euro gesunkenen Umsätze auf die Bilanz der Bahn auswirken. Zudem könne der Auslandseinsatz der Mitarbeiter erschwert werden. Die in 14 Ländern tätige Bahn-Tochter mit 60 000 Beschäftigten und 4,8 Milliarden Euro Umsatz hat ihren Sitz im englischen Sunderland. Sie erzielt mehr als die Hälfte ihres Umsatzes auf der britischen Insel.

Die Bahn hat in der Tochter Arriva die Bus- und Bahngesellschaften für den Personentransport außerhalb Deutschlands gebündelt. Sie ist eine der letzten Sparten im Konzern, die steigende Umsätze und Ergebnisse liefern. Ein eigentlich für 2017 geplanter Teilbörsengang der Tochter an der Londoner Börse gilt inzwischen als unwahrscheinlich. Die Bundesregierung will der Bahn fehlende Mittel zuschießen, um eine Teilprivatisierung der wichtigen Töchter Arriva und Schenker zu verhindern.

Arriva erwartet, dass die Umsätze mit dem Betrieb von Bus- und Bahnlinien und Netzen insgesamt erneut steigen. "Unser Umsatz wird in diesem Jahr die Grenze von fünf Milliarden Euro höchstwahrscheinlich übertreffen", sagte Rudhart. Der Schwerpunkt des Arriva-Geschäfts werde sich in Zukunft eher nach Kontinental-Europa verschieben. "Einer unserer wichtigsten Märkte ist Italien. Wenn sich der Markt dort und in weiteren süd- und osteuropäischen Ländern noch mehr öffnet, ergeben sich auch für uns Chancen."

Arriva baut derweil seine führende Stellung im tschechischen Busmarkt aus und hat im Großraum Prag eine weitere Busgesellschaft übernommen. Das in Kladno beheimatete Unternehmen CSAD MHD betreibt überwiegend Verkehre in West-Tschechien und insbesondere im Bereich des Prager Flughafens. Es beschäftigt 360 Mitarbeiter, verfügt über 160 Busse und erzielte im Jahr 2015 gut 16 Millionen Euro Umsatz.

© SZ vom 14.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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