Arbeitszeiten:Jeder vierte Deutsche muss abends arbeiten

Gläserner Arbeitsplatz

In vielen Büros bleiben die Lichter an, auch abends.

(Foto: dpa)
  • 1992 mussten 15 Prozent der Deutschen nach 18 Uhr arbeiten. Nun sind es 26 Prozent.
  • Auch die Nacht- und Wochenendarbeit hat zugenommen.

Im Krankenhaus, in der Pflege, als Nachtwächter: In vielen Branchen ist Nacht- und Wochenendarbeit nötig. Jeder vierte Arbeitnehmer arbeitet regelmäßig nach 18 Uhr, wie ein neuer Bericht zur Qualität der Arbeit des Statistischen Bundesamtes zeigt.

Besonders häufig bleiben Selbständige abends im Büro: 37 Prozent von ihnen arbeiten zwischen 18 und 23 Uhr noch weiter. Bei den übrigen Arbeitnehmern sind es 24 Prozent. Bei der Nachtarbeit, die als Arbeit zwischen 23 und sechs Uhr definiert wird, zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Nur jeder zwanzigste Selbständige arbeitet auch nachts - bei den Arbeitnehmern ist es fast jeder Zehnte.

Im Vergleich zu 1992 hat die Abendarbeit enorm zugenommen. Damals arbeiteten 13 Prozent der Arbeitnehmer spät, nun sind es fast doppelt so viele.

Auch Wochenendarbeit häuft sich

Viele Arbeitnehmer arbeiten jedoch nicht nur länger. Auch die Zahl derer, die am Wochenende ins Büro kommen, hat zugenommen. Arbeitete 1992 noch jeder Fünfte samstags, tut dies mittlerweile bereits jeder Vierte regelmäßig. 14 Prozent arbeiten sogar sonntags. Laut den Statistikern hat dazu vermutlich auch die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten beigetragen.

Das Ende des Wochenendes für die Masse bedeuten diese Zahlen trotzdem nicht. Samstags arbeiten vor allem Selbständige mit eigenen Beschäftigten (53 Prozent). Zudem konzentriert sich die Wochenendarbeit auf wenige Sektoren. Besonders häufig müssen Beschäftigte in der Landwirtschaft samstags zur Arbeit kommen (61 Prozent). Es folgen der Dienstleistungssektor (etwa 29 Prozent) und die Industrie (16 Prozent).

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