Arbeitsmarktzahlen:Weniger Arbeitslose, keine Trendwende

Der Arbeitsmarkt hat sich besser entwickelt als erwartet. Dennoch sind deutlich mehr Menschen ohne Arbeit als im vergangenen Jahr.

Im Vergleich zum August ist die Erwerbslosenzahl um 125.000 auf 3,346 Millionen gesunken, meldete die Bundesagentur für Arbeit (BA). Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl aber um 266.000.

Die Arbeitslosenquote sank damit im Monatsvergleich um 0,3 Punkte auf 8,0 Prozent. Noch immer wirkt die hohe Zahl von Kurzarbeitern positiv auf die Statistik, diese werden nicht als arbeitslos gezählt. Nach neuen Zahlen der BA haben im Juni gut 1,4 Millionen Arbeitnehmer aus konjunkturellen Gründen kurzgearbeitet.

Unter Herausrechnung der jahreszeitlich bedingten Schwankungen fiel die Arbeitslosigkeit den Angaben zufolge um 12.000. Banken-Volkswirte hatten stattdessen im Schnitt eine bereinigte Zunahme um 20.000 erwartet.

Erstaunlich robust

"Das ist wie in den letzten Monaten besser als erwartet", sagte Peter Meister, Arbeitsmarktexperte der BHF-Bank in einer ersten Reaktion. "Der Arbeitsmarkt zeigt sich in dieser Krise erstaunlich robust, angesichts des starken Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes.

Im Moment ist es anscheinend noch so, dass die Kurzarbeit viel auffängt. Ich denke aber, dass wir solche Überkapazitäten aufgebaut haben in der Wirtschaft, dass die Kurzarbeit bald ausläuft und dann viele Firmen entlassen müssen." Meister erwartet längerfristig einen Ansiteig der Arbeitslosenzahl auf 4,3 bis 4,5 Millionen.

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