Arbeitsmarkt:2016 wird es schlechter

Die Bundesagentur für Arbeit erwartet eine steigende Erwerbslosigkeit. Das hat auch mit den Flüchtlingen zu tun. Anerkannte Asylbewerber können sich arbeitssuchend melden und zunächst Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beantragen.

Von thomas öchsner, Berlin

Nach einem Rekordjahr auf dem Arbeitsmarkt rechnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) 2016 mit steigenden Arbeitslosenzahlen. 2015 sank die Zahl der Arbeitslosen im Durchschnitt noch um mehr als 100 000 auf 2,795 Millionen. Dies ist der niedrigste Stand seit 24 Jahren. Die wachsende Zahl der Flüchtlinge spiegele sich darin aber noch nicht wider, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Er verwies auf eine Prognose des Instituts fürs Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Danach dürften im Jahresdurchschnitt 2016 etwa 130 000 Flüchtlinge als Arbeitslose in der Statistik auftauchen. Bis Jahresende könnten es sogar 200 000 sein, sagte Weise. Anerkannte Asylbewerber können sich arbeitssuchend melden und zunächst Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beantragen.

Im zurückliegenden Dezember hatte sich die Zahl der offiziell Jobsuchenden um 48 000 auf 2,68 Millionen erhöht. Berücksichtigt man den Einfluss der Witterung, ging ihre Zahl saisonbereinigt um 14 000 zurück.

Der positive Trend wird durch das Statistische Bundesamt bestätigt. So kletterte nach vorläufigen Angaben der Wiesbadener Behörde die Zahl der Erwerbstätigen mit im Jahresdurchschnitt 43,03 Millionen 2015 auf einen Rekordstand. Das sind fast 330 000 mehr als 2014. Noch stärker wuchs die sozialabgabenpflichtige Beschäftigung mit einem Plus von 597 000 auf 30,77 Millionen Arbeitnehmer. Neue Jobs sind vor allem in der Pflege, im Sozialwesen und im Handel entstanden.

Der Mindestlohn hat dabei offenbar nicht groß geschadet. "Die Befürchtung, dass der Mindestlohn das Beschäftigungswachstum bremsen würde, hat sich nicht bestätigt", sagte Weise.

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