Arbeitslosenzahlen:Frühjahrs-Effekt schwächer als erwartet

Wenn es wärmer wird, entspannt sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß meist. Das ist auch diesmal so, aber weniger deutlich als erhofft.

Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) sind zurzeit 2,88 Millionen Arbeitslose registriert. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit. Dies sind zwar 61.000 weniger als im April. Allerdings ging in den vergangenen drei Jahren im Mai die Zahl der Arbeitslosen durchschnittlich um 100.000 zurück.

"Insgesamt steht der Arbeitsmarkt gut da", betonte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Der schwache Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt hat zwei Gründe: Wegen des milden Winters war die Arbeitslosigkeit zuvor weniger stark gestiegen als üblich. Zum anderen haben die Firmen in witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe, der Landwirtschaft oder dem Gartenbau 2014 früher angefangen, ihre Stellen wiederzubesetzen.

Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Einflüsse kamen 24.000 Arbeitslose hinzu, davon 16.000 im Westen und 8000 im Osten. Befragte Banken-Volkswirte hingegen hatten sogar mit einem Rückgang von etwa 15.000 gerechnet.

Dafür entwickelten sich Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter positiv. Nach den jüngsten Daten vom April stieg die Zahl der Arbeitnehmer um 192.000 auf 42 Millionen. Das sind 398.000 mehr als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften nahm zuletzt zwar leicht ab, liegt aber nach BA-Angaben immer noch auf einem hohen Niveau. Zurzeit sind besonders Mitarbeiter in den Berufsfeldern Verkauf, Mechatronik, Energie und Elektro gesucht. Auch in der Metall-, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie bei Gesundheit, Verkehr und Logistik besteht eine große Nachfrage.

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