Angeschlagene Modekette:Gewinn von Abercrombie & Fitch bricht um mehr als die Hälfte ein

Abercrombie & Fitch

Da hilft auch Lächeln nicht mehr: Der Gewinn der jugendlichen Marke Abercrombie & Fitch bricht um mehr als die Hälfte ein.

(Foto: dpa)

Knackige Körper, gepaart mit Exklusivität: Lange funktionierte das Konzept der Modekette Abercrombie. Doch das Unternehmen verliert das Vertrauen der Investoren - und die Kunden.

Die Modekette Abercrombie & Fitch sei "wie eine Sommerliebe", hat Micheal Perman, ehemals Marketingleiter der Jeansmarke Levi's, einmal gesagt. Gemeint hat er damit wohl einerseits die Verführungskraft der Marke - und andererseits ihre Vergänglichkeit.

Dass die Sommerliebe eben nicht ewig hält, zeigt sich derzeit sehr eindrücklich: Abercrombie bricht das Geschäft weg. Der Umsatz fiel im abgelaufenen Quartal um zwölf Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach sogar um 58 Prozent auf 66,1 Millionen Dollar ein, teilte das Unternehmen mit.

Lange war die US-Modekette mit ihrem Konzept erfolgreich: Manche der angeheuerten Models in den Filialen tragen nicht mehr als knappe Höschen, Waschbrettbauch und kalifornische Bräune. Jugendliche Käufer drängten sich oft in den Geschäften, jedes Kleidungstück verkauft Abercrombie wie eine Garantie für Coolness. Doch die Investoren glaubten daran bereits im vergangenen Sommer nicht mehr.

Abercrombie verliert Kunden an Konkurrenten wie Zara, Forever 21 oder H&M. Die Modeketten wechseln ihre Kollektionen öfter und sind günstiger. Manche Kritiker glauben auch, dass sich die schwülstige Nackt-Optik der neunziger Jahre in den Katalogen überholt hat. Mit Rabatten konnte Abercrombie aber zumindest einige Kunden zurückgewinnen.

Linktipp: Das Magazin New York über die Probleme von A&F-CEO Mike Jeffries, seine Erfolge zu wiederholen - und über seine angebliche Besessenheit von Schönheits-OPs, jungen Körpern und Flip-Flops.

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