Amazon Dash:Mit dem Bestellknopf von Amazon muss das Haustier nie mehr hungern

Amazon Dash: Wenn die Katze herausfindet, was sie mit dem Amazon-Bestellknopf anstellen kann...

Wenn die Katze herausfindet, was sie mit dem Amazon-Bestellknopf anstellen kann...

(Foto: AP)

Waschmittel, Druckertinte, Tierfutter: Mit "Dash", einem Bestellknopf zum Aufkleben, sollen jetzt auch deutsche Kunden noch mehr bei Amazon bestellen. Das findige Haustier kann selbst Fressvorräte ordern.

Von Benedikt Müller

Der Vorrat an Mundwasser umfasst wenige Tropfen. Der Farbdrucker spuckt lustige Streifen aus, weil ihm die Tinte fehlt. Und das Meerschweinchen muss sich mit einer Notration begnügen, weil das Futter zur Neige geht. Es sind solche Momente, in denen der Dash Button helfen soll: ein Knopf, mit dem man Nachschub ordern kann von einem Produkt, das man regelmäßig braucht.

Seit Mittwoch bietet der Online-Händler Amazon solche Knöpfe hierzulande für Prime-Kunden an, etwa für Waschmittel, Kosmetik oder Tierfutter. Ein paar Dutzend Hersteller machen mit; es sind vor allem große Marken-Konzerne. Die Lieferung erfolgt per Post, über Amazon-Systeme.

Der Dash Button sieht aus wie eine Türklingel, die mit dem Internet verbunden ist. Drückt der Kunde, weiß der Händler, welche Ware er wohin liefern soll. Den Preis sieht der Kunde erst, wenn die Bestätigung auf dem Smartphone ankommt. Genau hier setzen Kritiker an: Dem Kunden fehlt der Preisvergleich, je mehr solcher Knöpfe es gibt. In den USA sind die Buttons schon seit gut einem Jahr erhältlich. Amazon verbucht zwei Knopf-Bestellungen pro Minute.

Der Knopf ist nur eine Zwischenlösung

Doch ist das viel für ein Land wie die USA? Dem Forschungsunternehmen Slice Intelligence zufolge hat jeder zweite Dash-Button-Besitzer den Knopf noch kein einziges Mal gedrückt. Trotzdem sind Hersteller bereit, bis zu 15 Dollar zuzuschießen für jeden neuen Knopf, mit dem ihr Produkt bestellt werden kann. Das berichtet das Wall Street Journal.

Man will den neuen Vertriebsweg offenbar mal ausprobieren. Hierzulande sollen Kunden knapp fünf Euro bezahlen, wenn sie einen Dash Button kaufen. Das Geld bekommen sie aber zurück, wenn sie wirklich ein Produkt bestellen.

Freilich ist der Knopf nur eine Zwischenlösung. Langfristig soll der Drucker selbst merken, dass ihm die Tinte ausgeht, und selbst nachbestellen. Auch diese Funktion testet Amazon seit Mittwoch an ersten Druckern, Waschmaschinen und Geschirrspülern.

Was tun, wenn das Haustier selbst ganze Futtervorräte bestellt?

Das ist ein weiterer Angriff auf den Laden um die Ecke, bei dem man die Tintenpatrone oder das Waschpulver vielleicht gekauft hätte, wenn es keinen Dash-Knopf gäbe. Da bleibt nur noch die Frage, wann auch das heimische Meerschweinchen so weit sein wird, sein Futter selbst zu bestellen.

Apropos Meerschwein: Amazon bearbeitet immer nur eine Bestellung per Knopf. Nachschub gibt es erst, wenn das Produkt geliefert ist. So können Kunden rechtzeitig stornieren, wenn ihr Kind oder Haustier mal aus Versehen hundert Pullen Mundwasser bestellt hat.

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