Also Logistics:Drama um Weltbild-Nachfolge

Der Geschäftsführer der Also Logistics GmbH droht mit der Schließung des Betriebs.

Von Stefan Mayr, Augsburg

Das Ringen um den Stellenabbau bei der Augsburger Also Logistics GmbH spitzt sich zu. Geschäftsführer Reiner Wenz fordert den Betriebsrat ultimativ zu Verhandlungen auf und droht mit der Schließung des Unternehmens, das früher zur Verlagsgruppe Weltbild gehörte. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Betrieb geschlossen werden muss", sagt Wenz. Also Logistics hatte am 28. Juli Insolvenz angemeldet. Wenz wirft den Betriebsräten vor, eine Einigung zu verschleppen und damit das Unternehmen zu gefährden.

"Wir müssen uns schleunigst so aufstellen, dass wir wettbewerbsfähig werden", fordert der Manager. "Je länger die Lösung dauert, desto dramatischer werden die Konsequenzen." Das Logistikzentrum war im vergangenen Jahr, nach der Insolvenz der Weltbild-Verlagsgruppe, an die Also-Gruppe verkauft worden. Das Unternehmen hat 450 Mitarbeiter, davon sollten bisher 150 Stellen abgebaut werden. Jetzt sagt Reiner Wenz: "Wir machen ständig weitere Verluste", deshalb werde es "sicherlich mehr Stellenstreichungen" geben als die 150.

Bei der zweiten Weltbild-Nachfolgefirma, der Weltbild GmbH, wird derzeit über den Abbau 50 weiterer Stellen verhandelt. Der Betriebsrat wirft dem Düsseldorfer Investor Walter Droege vor, er betreibe einen "Masterplan", um möglichst billig Mitarbeiter loszuwerden. Die Droege AG dementiert dies und betont, alle Entscheidungen seien "stets im Einvernehmen" mit Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz erfolgt, der noch 40 Prozent des Unternehmens hält.

© SZ vom 08.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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