Allianz:Rekordgewinn kann Stellenabbau nicht verhindern

Trotz Rekordgewinns im vergangenen Jahr will der Münchner Allianz-Konzern 450 Stellen im Investmentbanking seiner kränkelnden Tochter Dresdner Bank abbauen.

Trotz des Rekordgewinns der Allianz vom vergangenen Jahr will der Versicherungsriese bei seiner Problemtochter Dresdner Bank Stellen kürzen. Nach einem Gewinneinbruch infolge der weltweiten Kreditkrise werden bei der Investmentbank Dresdner Kleinwort 450 Arbeitsplätze gestrichen.

Allianz: Allianz-Chef Michael Diekmann bei der Bilanz-Pressekonferenz in München

Allianz-Chef Michael Diekmann bei der Bilanz-Pressekonferenz in München

(Foto: Foto: AFP)

Der Stellenabbau sei zum Großteil bereits umgesetzt, sagte Allianz-Chef Michael Diekmann anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz für 2007 in München. Das Geschäft mit strukturierten Kreditprodukten, das in der Finanzkrise zu hohen Wertberichtigungen führte, werde reduziert.

Für ihre Aktionäre hatte die Allianz hingegen gute Nachrichten: Nach dem hohen Gewinn im vergangenen Jahr soll eine viel höhere Dividende gezahlt werden. Sie soll um 45 Prozent auf 5,50 Euro je Aktie steigen, teilte der Versicherungsriese. mit. Die Allianz hat im vergangenen Jahr unter dem Strich mit knapp acht Milliarden Euro 13 Prozent mehr verdient als im Jahr zuvor.

Allianz vermeidet klares Bekenntnis

Der Löwenanteil davon kam wieder einmal aus der Sparte Schaden- und Unfallversicherung. Die höchsten Wachstumsraten von jeweils mehr als 20 Prozent verzeichneten die Bereiche Lebens- und Krankenversicherung sowie die Vermögensverwaltung.

Die Dresdner Bank hingegen musste belastet von Abschreibungen, die auf die US-Immobilienkrise und ihre Nachwehen an den weltweiten Börsen zurückgehen, im vierten Quartal 2007 einen Nettoverlust von knapp 600 Millionen Euro verschmerzen. Im Gesamtjahr brach der Überschuss der Dresdner um 59 Prozent auf im Branchenvergleich sehr magere 366 Millionen Euro ein.

Die Abschreibungen summierten sich nach bisherigen Aussagen auf rund 1,6 Milliarden Euro. Seit der 24 Milliarden Euro teuren Übernahme im Jahr 2001 hat die Allianz die Bank immer wieder umgebaut, um sie an die Wettbewerber heranzuführen - aber ohne durchschlagenden Erfolg.

Bei der Pressekonferenz vermied die Allianz ein klares Bekenntnis zur Tochterbank. Entsprechende Fragen nach der Zukunft der Bank im Münchner Versicherungskonzern wollte Diekmann nicht kommentieren. Die Chefs der Dresdner Bank und der Investmentbank Dresdner Kleinwort hätten noch sein Vertrauen, sagte Diekmann. Bislang hatte der Vorstand stets betont, die Bank sei integraler Bestandteil des Konzerns und werde dies auch bleiben.

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