Vor Beginn der zweitägigen US-Notenbanksitzung haben sich Anleger am Dienstag mit Engagements an den Aktienmärkten zurückgehalten. Sie nutzten die Rally der vergangenen Tage für Gewinnmitnahmen. Der Dax verlor 0,6 Prozent auf 9934 Punkte. "Die Fed wird die Leitzinsen in dieser Woche wahrscheinlich nicht anheben", sagte Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. "Es kann aber gut sein, dass sie andeuten wird, bei weiter anziehender Inflation und guten Arbeitsmarktdaten jederzeit zu Straffungen bereit zu sein." Die Notenbank gibt ihre Zins-Entscheidung am Mittwoch bekannt.
Bei den Unternehmen stand Volkswagen im Rampenlicht. Profi-Investoren verklagen den Auto-Konzern wegen der Abgasaffäre auf rund 3,3 Milliarden Euro Schadensersatz. "Das ist keine gute Nachricht, obwohl es erwartet werden konnte", sagte ein Börsianer. VW-Titel zählten mit einem Abschlag von 2,3 Prozent zu den größten Dax-Verlierern.
Die Anhebung der Dividende schob die Aktien von Sixt nach oben. Die Titel des Autovermieters legten zeitweise um 4,4 Prozent zu. Sixt kündigte an, dass die Ausschüttung auf 1,50 Euro je Stammaktie und 1,52 Euro je Vorzugsaktie erhöht werden solle. Außerdem will Sixt eigene Stamm- und Vorzugsaktien zurückkaufen. DZ-Bank-Analyst Harald Heider bezeichnete die Zahlen für das vergangene Jahr als stark. Auch der Ausblick sei positiv.
Heftige Kursverluste mussten hingegen die Aktien von Bergbaukonzernen hinnehmen. In London brachen die Titel von Antofagasta zeitweise um mehr als zehn Prozent ein. Wegen des Preisverfalls bei Kupfer schrumpfte der operative Gewinn 2015 um 58 Prozent. Daher will das Unternehmen die Abschluss-Dividende streichen. Im Sog von Antofagasta verloren die Titel der Konkurrenten Glencore, Rio Tinto, BHP Billiton und Anglo American bis zu 10,8 Prozent.
Die US-Börsen verzeichneten leichte Gewinne. Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent im Plus bei 17 252 Punkten. Die Aktien von Valeant brachen um 51,4 Prozent ein. Der Pharmakonzern, gegen den wegen seiner Bilanzpraktiken ermittelt wird, hat wegen Verzögerungen bei der Veröffentlichung des Jahresberichts vor einem Zahlungsausfall gewarnt. Die Apple-Aktien legten zwei Prozent zu. Nach Berechnungen der US-Investmentbank Morgan Stanley ist die Nachfrage nach iPhones im März höher als erwartet.