Der Kurseinbruch der VW-Aktie hat den Dax am Mittwoch ausgebremst. Die Titel des Autobauers verloren angesichts neuer Enthüllungen im Abgasskandal zeitweise mehr als zehn Prozent, der Dax schloss ein Prozent tiefer bei 10 845 Zählern. Bei internen Untersuchungen hat VW festgestellt, dass bei der Typ-Zulassung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben festgelegt wurden. Bergab ging es auch für die übrigen Autowerte: Daimler verloren 2,1 Prozent und BMW gaben 1,2 Prozent nach. Porsche-Titel verbilligten sich um acht Prozent. Bereits am Montag hatte die US-Umweltbehörde Epa Volkswagen vorgeworfen, auch bei Motoren mit drei Litern Hubraum getrickst zu haben. Von den Ermittlungen ist auch die Konzerntochter Porsche betroffen. Außerdem warnte Porsche vor möglichen Risiken für seine Bilanz infolge der Entwicklung bei VW.
Zu den größten Dax-Gewinnern zählte RWE mit einem Plus von 1,7 Prozent. Das Bundeskabinett hat die Stromreserve aus alten Braunkohlekraftwerken beschlossen. Die Betreiber - neben Vattenfall vor allem RWE - sollen für die Bereithaltung ihrer Kraftwerke bis 2022 insgesamt 1,6 Milliarden Euro erhalten. Beiersdorf setzten sich mit einem Plus von fast drei Prozent an die Dax-Spitze. Der Kosmetikhersteller sieht sich auf Rekordkurs und hebt das Renditeziel an.
Das kriselnde Kerngeschäft mit Grafitelektroden bringt SGL Carbon in die Bredouille. Das Unternehmen will seinen größten Geschäftsbereich Grafitelektroden daher schneller abspalten und den Sparkurs verschärfen. Für das kommende Geschäftsjahr warnte der Vorstand vor einem deutlichen Ergebnisrückgang. Die Aktie verlor daraufhin gut zwölf Prozent und war größter Verlierer im SDax.
Die US-Börsen fanden trotz guter Arbeitsmarktdaten und Exportzahlen keine klare Richtung. US-Firmen schufen im Oktober mehr neue Stellen als erwartet, und die Exporte stiegen im September trotz des starken Dollar. Der Dow Jones schloss leicht im Minus bei 17 868 Punkten. Bei den Einzelwerten standen Tesla und Groupon im Mittelpunkt. Der Elektrowagenbauer kündigte an, die Produktion aufzustocken. Die Aktie sprang mehr als elf Prozent in die Höhe. Bei Groupon hingegen standen alle Zeichen auf Ausverkauf. Nach einem schwachen Ausblick fürs vierte Quartal und 2016 brach das Papier um 26,3 Prozent ein.