Aktienmärkte:Vorsichtige Anleger

Der Dax bewegt sich leicht nach unten. VW-Aktien kommen erneut sehr stark daher, dagegen gerät der Werbevermarkter Ströer unter die Räder.

Am Tag der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) sind Aktienanleger in Europa auf der Hut geblieben. Die auf einem Rekordtief von null Prozent liegenden Leitzinsen wurden von den Notenbankern am Donnerstag erwartungsgemäß nicht verändert. Der Dax ging wenig verändert bei 10 436 Zählern aus dem Handel.

Bei den Einzelwerten stachen Volkswagen heraus. Die Titel legten den zweiten Tag in Folge mehr als fünf Prozent zu und waren mit Abstand größter Gewinner im Dax. Insidern zufolge haben die Wolfsburger in der Abgasaffäre ein Rahmenabkommen für eine Einigung mit den US-Behörden getroffen.

Ein negativer Kommentar von Muddy Waters Research brockte dem MDax-Mitglied Ströer den größten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktien des Werbeflächen-Vermarkters fielen zeitweise um 32 Prozent. "Aus unserer Sicht ist Ströer nicht das Unternehmen, wofür es der Markt anscheinend hält", schrieben die Experten des Research-Hauses. Muddy Waters spekuliert aber auch mit Aktien.

Im SDax provozierten Hapag Lloyd mit einem Kursplus von 15 Prozent für Furore. Deutschlands größte Container-Reederei spricht mit dem arabischen Konkurrenten United Arab Shipping Company über mögliche Formen einer Kooperation. Größter Verlierer im TecDax waren die Anteilsscheine von Morphosys mit einem Kurssturz von mehr als 17 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen erlitt bei seinem am weitesten entwickelten Medikamentenprojekt einen schweren Rückschlag.

An der Börse in Stockholm brachen Ericsson-Aktien um gut 14 Prozent ein. Der weltweit größte Mobilfunkausrüster enttäuschte die Anleger mit einem rückläufigen Umsatz und einem Gewinn, der deutlich unter ihren Erwartungen lag.

Die US-Börsen schlossen mit moderaten Kursverlusten. Der Dow Jones verschlechterte sich um 0,6 Prozent auf 17 983 Punkte.

Zu den Gewinnern zählte die Aktie von General Motors (GM) mit einem Plus von eineinhalb Prozent. Der größte US-Autohersteller erreichte mit seiner Tochter Opel im ersten Quartal in Europa die Gewinnschwelle und konnte dank florierender Geschäfte in Nordamerika das Konzernergebnis auf zwei Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. Dagegen ging es für die Aktien des Barbie-Herstellers Mattel um 5,8 Prozent nach unten. Der Quartalsverlust war hier höher als erwartet ausgefallen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: