Aktienmärkte:Vorsicht überwiegt

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Am letzten Handelstag vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich wollen die Devisenanleger keine großen Risiken eingehen und auf Nummer sicher gehen. Der Dax liegt leicht im Plus. Zwei Aktien stehen im Fokus: Deutsche Bank und BVB.

Am deutschen Aktienmarkt herrscht vor der französischen Präsidentschaftswahl Zurückhaltung. "Jegliche Positionierung vor dem Wochenende stellt vor dem Hintergrund der anstehenden ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl ein unkalkulierbares Risiko dar", sagte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. Für Verunsicherung sorgte auch der offenbar islamistisch motivierte Anschlag auf dem Pariser Boulevard Champs Elysées. Nach anfänglicher Lethargie zog der Dax am Nachmittag etwas an und schloss um 0,2 Prozent höher bei 12 049 Punkten. Der Aktienindex der französischen Börse CAC-40 lag allerdings leicht im Minus.

Unter den Einzelwerten standen Deutsche Bank-Aktien nach der Verhängung eines Bußgelds im Fokus der Anleger. Das Institut muss in den USA erneut für Regelverstöße bei Finanzgeschäften geradestehen. Die US-Notenbank Fed verhängte Bußgelder in Höhe von insgesamt 156,6 Millionen Dollar gegen das größte deutsche Geldhaus. Der Kernvorwurf lautet, die Bank sei zu lax bei ihren internen Kontrollen gewesen. Da das Geldhaus deutlich weniger Strafe zahlen muss als befürchtet, legte die Aktie um 1,5 Prozent zu und war somit der größte Gewinner im Dax.

Für die Titel des Fußballclubs Borussia Dortmund ging es um 2,5 Prozent aufwärts, nachdem sie am Vortag wegen des Ausscheidens aus der Champions League um mehr als drei Prozent abgesackt waren. Für Aufsehen sorgte dabei die Nachricht, dass die Polizei einen Tatverdächtigen wegen des Sprengstoffanschlags auf den BVB-Mannschaftsbus festgenommen hat. Laut Mitteilung der Bundesanwaltschaft hat der mutmaßliche Täter auf einen durch den Anschlag verursachten Kursverlust der BVB-Aktie gesetzt, um dadurch einen hohen Gewinn einstreichen zu können. Im Technologieindex Tec-Dax ragten die Titel des SAP-Rivalen Software AG mit einem Plus von knapp acht Prozent heraus. Der IT-Konzern übertraf im letzten Quartal mit Gewinn und Umsatz die Erwartungen. An der Wall Street gab der Dow Jones leicht auf 20 548 Punkte nach. Unter den Einzelwerten verloren General-Electric um 2,4 Prozent. Der Siemens-Rivale hat im ersten Quartal Geld im Industriegeschäft verloren. Mattel-Papiere sackten um 13,5 Prozent ab. Der weltgrößte Spielzeughersteller mit Marken wie Barbie und Fisher Price häufte im Quartal einen unerwartet hohen Verlust an.

© SZ vom 22.04.2017 / amon, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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