Aktienmärkte:Trübe Stimmung

Unklare Signale von der US-Notenbank verunsichern einmal mehr die Investoren am deutschen Aktienmarkt. Der Dax liegt deutlich im Minus. Anders in New York: Dort feiern die Börsianer die Quartalszahlen von Facebook.

Der Verzicht der US-Notenbank Fed auf klare Hinweise zur Geldpolitik hat die Aktienanleger am Donnerstag verunsichert. Der Dax schloss 2,4 Prozent tiefer bei 9640 Punkten. Die Fed hatte am Vorabend im Zuge ihrer Leitzinsentscheidung die Risiken für die Weltwirtschaft betont. Das drückte am europäischen Aktienmarkt auf die Stimmung, zumal einige Anleger auf Signale für eine Verschiebung der geplanten Zinserhöhungen gehofft hatten. Außerdem hat sich die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone stärker eingetrübt als erwartet. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel im Januar um 1,7 auf 105,0 Punkte. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 106,4 Zähler gerechnet.

Bei den Unternehmen stand die Aktie der Deutschen Bank erneut im Rampenlicht. Sie legte detaillierte Zahlen zu ihrem Rekord-Jahresverlust vor. Insbesondere der Verlust von Marktanteilen im Kerngeschäft verschreckte die Anleger. Die Papiere des größten deutschen Geldhauses verloren gut fünf Prozent und führten damit die Verliererliste im Dax an.

Dagegen legten die Aktien von Salzgitter im MDax um mehr als sieben Prozent zu. Der Stahlkonzern schrieb im vergangenen Jahr erstmals seit 2011 wieder schwarze Zahlen. Analysten lobten zudem den hohen Bargeld-Bestand. Indes schickte ein unerwartet starker Gewinnrückgang im ersten Geschäftsquartal (Oktober bis Dezember) die Papiere von Aurubis erneut tief in den Keller. Nach dem achtprozentigen Kursrutsch vom Mittwoch bauten die Titel von Europas größter Kupferhütte ihr Minus um weitere 7,6 Prozent aus. Der Konzern begründete den Gewinnrückgang mit schlechten Altkupfermärkten und einer geringeren Edelmetall-Ausbeute bei der Kupferproduktion.

Gestützt von deutlich ansteigenden Ölpreisen zogen die Kurse an der Wall Street an. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,8 Prozent höher bei 16 070 Punkten.

Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses in New York standen Facebook. Für das weltweit größte Online-Netzwerk wird das Werbegeschäft zur Goldgrube. Der Umsatz des Konzerns von Mark Zuckerberg schoss im vergangenen Quartal um mehr als die Hälfte in die Höhe. An der Börse löste der Zwischenbericht Jubel aus: Die Facebook-Aktie schnellte um mehr als 15 Prozent nach oben. Mittlerweile zählt Facebook gemessen am Börsenwert zu den zehn größten Unternehmen weltweit.

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