Aktienmärkte:Tech-Werte unter Druck

Während hierzulande die Börsen wegen Ostern ge-schlossen bleiben, wird in den USA schon wieder gehandelt. Dort werden insbesondere Technologie-Aktien verkauft.

An den Aktienbörsen hoffen die Anleger zum Quartalsanfang auf bessere Karten. Doch nach den kräftigen Kursverlusten im März könnte der Start in den April ebenfalls launisch ausfallen, denn der von US-Präsident Donald Trump entfachte Zollstreit mit China hängt wie eine dunkle Wolke über den Finanzmärkten. "Es ist nur extrem schwer abschätzbar, mit welcher Dynamik sich daraus ein Handelskrieg mit realwirtschaftlichen Folgen entwickeln könnte", sagen die Vermögensverwalter von M.M. Warburg. Mit den Sorgen um den Technologiesektor im Zuge des Facebook-Datenskandals stehe zudem der nächste Belastungsfaktor im Raum, meinte Helaba-Stratege Christian Apelt.

Neben den politischen Themen dürfte in dieser Woche vor allem der US-Arbeitsmarktbericht in den Fokus der Anleger rücken.

Der Dax hatte am Gründonnerstag, dem letzten Handelstag des abgelaufenen Quartals, zwar um mehr als ein Prozent gewonnen, allerdings sieht die Bilanz des ersten Quartals 2018 recht trübe aus. Denn in den vergangenen vier Wochen büßte das deutsche Börsenbarometer 2,7 Prozent ein, und seit Ende des vergangenen Jahres beträgt sein Minus sogar 6,4 Prozent.

An der New Yorker Wall Street wurde dagegen bereits am Ostermontag gehandelt. Dort drückte eine neue Eskalationsstufe im Handelsstreit mit China die Stimmung. Börsianer sehen verstärkt die Gefahr eines weltweiten Handelskrieges, nachdem China als Reaktion auf US-Stahl- und Aluminiumzölle auch Zölle auf US-Produkte verhängt hat. Unterdessen hat US-Präsident Trump bereits weitere Zölle gegen China angekündigt, darunter vor allem auf Hochtechnologie-Produkte. Der Dow Jones schloss knapp zwei Prozent im Minus, während der Index der Technologiewerte, der Nasdaq Composite, sogar 2,7 Prozent tiefer stand.

Für Gesprächsstoff sorgte einmal mehr Amazon, nachdem Trump den weltweit größten Onlinehändler erneut angegriffen hat. Amazon zahle zu wenig Steuern und der US-Post zu niedrige Versandgebühren. Die Anteilsscheine von Amazon verloren 5,2 Prozent. Ein Medienbericht, wonach Apple ab dem Jahr 2020 eigene Prozessoren in seinen Mac-Computern einsetzen will, schickte die Aktie des Chip-Riesen Intel auf Talfahrt. Das Papier verlor zeitweise neun Prozent an Wert. Auch die Titel von Facebook gaben im Zuge des Datenskandals um das Online-Netzwerk weiter nach und fielen um 2,8 Prozent.

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