Aktienmärkte:Stahlaktien gefragt

Steigende Rohstoffpreise stützen die Märkte. Thyssen-Krupp und Co. profitieren zudem von den Plänen, chinesische Stahlprodukte mit Strafzöllen zu belegen.

Der Aufwärtstrend am deutschen Aktienmarkt hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Der Dax legte um 0,7 Prozent auf 10 273 Punkte zu. Vor allem der weiter anziehende Ölpreis stützte die Aktienmärkte, weil steigende Rohstoffpreise als Hinweis auf eine wachsende Weltwirtschaft gelten. Am ansonsten ruhigen Feiertagshandel warf zudem eine für Freitag vorgesehene Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen ihre Schatten voraus. Von ihren Aussagen erhoffen sich Börsianer Hinweise auf den Zeitpunkt der lang erwarteten US-Zinserhöhung.

Ein großes Thema an den Börsen war der Rekordkurssturz bei Banco Popular. Die Aktien brachen knap 27 Prozent ein, nachdem das spanische Geldhaus eine milliardenschwere Kapitalerhöhung und den Verkauf von Beteiligungen angekündigt hatte. In den Sog gerieten die Aktien anderer Banken in Italien und Spanien, darunter etwa Banco Popolare, UBI, Caixabank und Santander, die um 6,5 Prozent absackten. Die hiesigen Bankenwerte lagen allesamt im Plus. Für die Deutsche Bank ging es um 0,6 Prozent nach oben, Commerzbank-Papiere gewannen 0,7 Prozent an Wert.

Größter Gewinner im Dax waren Thyssen-Krupp, mit einem Plus von 3,6 Prozent. Die Papiere profitierten von steigenden Metallpreisen und von der Aussicht auf geplante Schutzmaßnahmen der Europäischen Union gegen billige Stahlprodukte aus China. Im MDax gewannen Salzgitter zeitweise mehr als fünf Prozent. Optisch sehr schwach präsentierten sich dagegen am Dax-Ende die Anteilsscheine der Deutschen Telekom. Sie wurden am Donnerstag mit Dividendenabschlag beziehungsweise um eine Kapitalanpassung bereinigt gehandelt: Von den Papieren werden die Rechte zum Bezug der Dividende in Form von Aktien abgeschlagen. Die Telekom schüttet 0,55 Euro je Anteilsschein aus. Aktionäre haben ein Wahlrecht zum Bezug in bar oder in T-Aktien.

An der Wall Street gab es kaum Bewegung. Der Dow Jones ging bei 17 828 Punkten 0,1 Prozent tiefer aus dem Handel. Enttäuscht zeigten sich die Anleger von Abercrombie & Fitch, die nicht aus der Krise kommen. Der Umsatz des Modekonzerns mit Marken wie Hollister ging im vergangenen Quartal zum 13. Mal in Folge zurück. Abercrombie-Papiere verloren fast 16 Prozent. Bergauf ging es dagegen für Time Warner. Die Aktien gewannen nach einem Medienbericht über eine potenzielle Offerte von Apple 1,5 Prozent an Wert.

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