Aktienmärkte:Sorge um Handelsstreit drückt Dax ins Minus

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Der Streit zwischen China und den USA geht in die nächste Runde. Hinzu kommen Kursschwankungen wegen des "Hexensabbat".

Der Dax hat sich am Freitag auf eine Berg- und Talfahrt begeben. Seine frühen Gewinne gab er im Handelsverlauf vollständig ab und drehte ins Minus. Bis zum Nachmittag büßte der deutsche Leitindex 0,7 Prozent auf 13 010 Punkte ein. "Abgesehen vom großen Verfallstag an den Terminbörsen und allgemein leichten Gewinnmitnahmen geht die Sorge vor einen Handelskrieg zwischen China und den USA um", begründete Händler Markus Huber von City of London Markets die Kehrtwende. US-Präsident Donald Trump lässt derzeit gegen China Strafzölle auf Waren im Wert von 50 Milliarden Dollar verhängen. Peking droht mit Vergeltung.

Kursschwankungen verursachte zudem der große Verfallstermin, auch Hexensabbat genannt. Dabei werden an den Terminmärkten Optionen und Futures auf Aktien und Indizes fällig. Schon im Vorfeld versuchen Anleger, die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu schieben, das führt oft zu Kursverwerfungen.

Bei den Einzelwerten zählten die Banken zu den größten Verlierern. Den Geldinstituten bereiten die ultraniedrigen Zinsen Probleme. Die Europäische Zentralbank hatte am Vortag beschlossen, den Leitzins noch bis zum Sommer 2019 bei null Prozent zu belassen. Die Titel der Commerzbank und der Deutschen Bank erlitten Verluste von 4,2 Prozent respektive 1,7 Prozent.

Im M-Dax rückten die Aktien des Handelskonzerns Ceconomy um 4,5 Prozent vor. Die Tochter Media-Saturn-Holding verhandelt über den Verkauf ihres defizitären Russland-Geschäfts an den russischen Konzern Safmar.

Ein erfolgreiches Börsendebüt gelang dem Online-Möbelhändler Home 24. Die Aktien der 2009 gegründeten Firma starteten an der Börse mit einem Einstandskurs von 28,50 Euro - ein Aufschlag von 24 Prozent zum Ausgabepreis von 23 Euro. Bis zum Nachmittag lag das Papier um rund 30 Prozent im Plus. Home 24 gehört zum Imperium des Startup-Investors Rocket Internet.

Ein Quartalsumsatz unter Erwartungen versetzt Hennes & Mauritz (H&M) einen weiteren Schlag. Die Aktien des schwedischen Modehändlers fielen um 4,3 Prozent.

In New York schloss der Dow Jones 0,3 Prozent im Minus bei 25 090 Punkten. Aus Enttäuschung über eine etwas zurückhaltende Prognose für das laufende Quartal verkauften die Anleger Adobe-Aktien. Die Papiere des für die Fotobearbeitungssoftware Photoshop bekannten Konzerns fielen um 2,4 Prozent.

© SZ vom 16.06.2018 / cirk, Reuter, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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