Aktienmärkte:Dax schließt im Plus

Nach einer über weite Strecken uneinheitlichen Tendenz steigt der Dax im späten Handel. Das Kaufinteresse kam auf, nachdem der Ölpreis eine markante Aufwärtsbewegung vollzog und sich kräftig verteuerte.

Ein enttäuschender Start in die US-Bilanzsaison hat am Dienstag die Stimmung an den Aktienmärkten nur zeitweise gedämpft. Der Dax, gestützt auf positive Konjunkturdaten und wieder steigende Ölpreise, überwand seine Anfangsschwäche und legte bis zum Handelsschluss um 0,8 Prozent auf 9761 Punkte zu.

Trotz der Abkühlung der Weltwirtschaft bleibt die Konjunktur in der Eurozone nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts in der Spur. In den ersten drei Quartalen des Jahres wird das Wachstum demzufolge bei jeweils 0,4 Prozent liegen. Für das Gesamtjahr ergibt sich laut Prognose ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent nach 1,5 Prozent im Jahr 2015.

Niedrige Metallpreise und Kosten für Werksschließungen hatten dem US-Aluminiumkonzern Alcoa einen Gewinneinbruch im ersten Quartal eingebrockt. Die Zahlen bilden den Auftakt der US-Bilanzsaison und gelten als richtungsweisend. Alcoa-Aktien verloren an der New Yorker Börse 3,6 Prozent.

Mit einer Kaufempfehlung lockten die Analysten von Goldman Sachs die Anleger in die Stahlwerte. Die Anteile des Branchenprimus Arcelor-Mittal kletterten zeitweise um über sechs Prozent. Thyssen-Krupp zählten im Dax mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent zu den größten Gewinnern. Im MDax standen Salzgitter mit plus 5,2 Prozent an der Indexspitze und im SDax zogen die Anteile von Klöckner & Co um 7,9 Prozent an. Die Analysten begründeten ihre Kaufempfehlungen mit einer möglichen Wende am chinesischen Stahlmarkt. In den vergangenen Jahren seien die Stahlpreise angesichts der zunehmenden Exporte aus China weltweit gefallen. Doch nun sinke in China die Produktion. Zugleich sorge die Infrastruktur für steigende Nachfrage. Angesichts der Erholung der Preise könnte es für die Stahlkonzerne bald besser werden. Zu den Gewinnern zählten die Aktien der Versicherer, die von einer positiven Branchenstudie von Kepler Cheuvreux profitierten. Allianz-Titel gewannen 1,8 Prozent, Munich-Re stiegen um 1,4 Prozent. Bergab ging es dagegen für den Luxusgüter-Hersteller LVMH, der unter schwachen Geschäften auf dem Heimatmarkt leidet. LVMH-Titel fielen in Paris um 1,7 Prozent. Die Wall Street ließ sich durch den schwachen Start in die Berichtssaison nicht beirren. Für Unterstützung sorgte auch hier der andauernde Anstieg der Rohölpreise. Der Dow Jones notierte zum Handelsschluss 0,9 Prozent höher bei 17 721 Punkten.

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