Die Investoren an den Aktienmärkten haben sich am Dienstag angesichts mauer Wirtschaftsdaten aus China zurückgehalten. Zudem warf das mit Spannung erwartete Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag seine Schatten voraus.
Der Dax notierte zum Handelsende fast ein Prozent schwächer bei 9688 Punkten. "Von China ausgehend breitet sich an den Aktienmärkten wieder eine zunehmende Verunsicherung über die Robustheit des globalen Wachstums aus", sagte Marktanalyst Niall Delventhal vom Brokerhaus DailyFX. Die Exporte im Reich der Mitte brachen im Februar um etwa ein Viertel ein. Auch das Minus bei den Einfuhren fiel höher aus als erwartet. "Der Konsum kommt nicht in Gang", sagte Marktanalyst Heino Ruland vom Brokerhaus ICF. "Die Regierung in Peking wird Schwierigkeiten haben, ihre Wachstumsziele zu erreichen." Insgesamt blieben die Umsätze aber dünn. Viele Anleger hielten sich vor den Sitzungen der EZB und der US-Notenbank Fed zurück. An den Börsen gilt als sicher, dass die europäischen Währungshüter die Geldpolitik am Donnerstag weiter lockern werden, um die drohende Deflation abzuwenden. Dagegen sei die Fed-Führung gespalten.
Schwache Zahlen und Probleme im Großbritannien-Geschäft drückten die Aktien von RWE. Die Titel des Versorgers rutschten um 4,5 Prozent ab. Im Rahmen der Sanierung werden bei der britischen RWE-Tochter N-Power 2400 Jobs, ein Viertel aller Stellen, gestrichen. "RWE ist noch nicht über den Berg", kommentierte die DZ Bank. Die Ungewissheit über die Höhe möglicher Atomrückstellungen sei ein Belastungsfaktor. Auch Eon zählten mit minus 2,8 Prozent zu den größten Verlierern. Auf der Gewinnerseite im Dax standen die Aktien der Deutschen Post, die gut drei Prozent zulegten. Der Konzern will für maximal eine Milliarde Euro eigene Aktien zurückkaufen. Erneute anonyme Betrugsvorwürfe setzten Wirecard abermals zu. Die Papiere des Online-Zahlungsabwicklers fielen bei überdurchschnittlich hohen Umsätzen um 6,4 Prozent und waren damit einer der schwächsten Werte im TecDax Die Furcht vor einem Einbruch der Weltkonjunktur brockte der Wall Street leichte Kursverluste ein. Der Dow Jones schloss 0,6 Prozent tiefer bei 16 964 Punkten. Die Titel von Shake Shack büßten knapp zwölf Prozent an Börsenwert ein. Die Burgerkette verprellte Anleger mit ihrem Zwischenbericht.