Die gute Stimmung in deutschen Unternehmen hat den Dax am Montaggestützt. Der deutsche Leitindex gewann bis zum Handelsende 0,3 Prozent auf 12 771 Punkte.
Der Geschäftsklima-Index des Münchener Forschungsinstituts Ifo stieg im Juni überraschend um 0,5 auf 115,1 Punkte und übertraf damit den erst im Vormonat erreichten Rekordwert. Ökonomen hatten einen leichten Rückgang erwartet, doch beurteilten die Führungskräfte ihre derzeitige Geschäftslage und auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser als zuvor. "Wir sehen drei maßgebliche Faktoren als Treiber der sehr guten Konjunktur in Deutschland: Die niedrigen Zinsen, den fallenden Ölpreis und den zum US-Dollar unterbewerteten Euro. "Solange diese Faktoren wirken, dürfte sich an der Konjunkturdynamik in Deutschland wenig ändern", sagte LBBW-Chefökonom Uwe Burkert.
Die Papiere der Lufthansa führten mit einem Plus von knapp drei Prozent die Dax-Gewinner an. Firmen-Chef Carsten Spohr hatte der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin weitere Unterstützung in Aussicht gestellt, eine Übernahme des Rivalen aber zieht der Manager derzeit nicht in Betracht. Die Aktien von Air Berlin fielen um vier Prozent. Deutsche-Bank-Papiere erzielten ein Plus von einem Prozent, Commerzbank stiegen um 2,1 Prozent. Sie profitierten - wie die gesamte europäische Branche - von der Erleichterung über die Rettung zweier Krisen-Institute durch den italienischen Staat.
Im Tec-Dax zogen die Anteile von SLM Solutions um 1,5 Prozent an. Der 3D-Drucker-Hersteller erhielt einen Millionen-Auftrag aus China. Klarer Spitzenreiter im S-Dax waren Wacker Neuson mit einem Plus von 11,6 Prozent. Das Bankhaus Lampe hatte die Aktien des Baumaschinenherstellers zum Kauf empfohlen. Ins Rampenlicht rückte außerdem die Konsumgüter-Branche, nachdem der Hedgefonds Third Point bei Nestlé eingestiegen war. Der aktivistische Investor drängt den Lebensmittel-Konzern dazu, die Margen zu erhöhen, Aktien zurückzukaufen und Geschäftsteile zu verkaufen. Die Titel von Nestlé stiegen in Zürich in der Spitze um 4,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 86 Schweizer Franken. Die Börsen an der Wall Street zeigten sich zum Wochenauftakt überwiegend freundlich. Der Leitindex Dow Jones beendete den Handel etwas höher bei 21 410 Zählern.