Aktienmärkte:Keine Kauflaune zwischen den Jahren

Die Lust der Anleger auf Aktien sinkt in der letzten Handelswoche des Jahres. Begründung: der fallende Ölpreis und Chinas enttäuschende Konjunkturdaten.

Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Anleger zum Auftakt der letzten Handelswoche des Jahres zurückgehalten. Der Dax schloss 0,7 Prozent im Minus bei 10 654 Punkten. Händler erklärten, dass der Handel zwischen den Jahren insgesamt auf Sparflamme laufe. Außerdem ließen enttäuschende Nachrichten aus China und weiter sinkende Ölpreise keine Kauflaune aufkommen. An der chinesischen Festlandsbörse verbuchte der Shanghai-Composite-Index Verluste von mehr als zwei Prozent, nachdem im Reich der Mitte die Gewinne der Industrie im November zum sechsten Mal in Folge gesunken waren. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft ist für viele europäische Konzerne der wichtigste Absatzmarkt. Für die letzten Handelstage des aktuellen Börsenjahres müsse daher mit weiteren Kursverlusten bei Dax & Co. gerechnet werden, sagte Naeem Aslam, Chef-Analyst vom Brokerhaus Ava-Trade.

Im Dax und MDax hatten die Stahlwerte das Nachsehen. Gewinnmitnahmen drückten Thyssen-Krupp und Salzgitter jeweils um zweieinhalb Prozent. Arcelor-Mittal rutschten in Amsterdam sogar um fünf Prozent ab. Vor Weihnachten hatte die Aussicht auf ein geringeres Überangebot an Stahl den Titeln noch Auftrieb verliehen.

Ebenfalls zu den schwächeren Standardwerten zählten die Aktien von Adidas mit einem Abschlag von 1,2 Prozent. Finanzchef Robin Stalker befürchtet im nächsten Jahr steigende Einkaufskosten aufgrund negativer Währungseffekte. Allerdings hatten die Titel des Sportartikelherstellers seit Jahresbeginn um gut 50 Prozent zugelegt. Gegen den Trend bauten die Papiere der Lufthansa ihre Gewinne weiter leicht aus. Hauptgrund für die gute Entwicklung der Aktie in der letzten Zeit sind die niedrigeren Kosten wegen gesunkener Treibstoffpreise.

An der Mailänder Börse stiegen die Papiere von Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) in der Spitze um 3,4 Prozent. Das älteste Geldhaus der Welt hatte zuvor faule Kredite im Volumen von einer Milliarde Euro an eine Tochter der Deutschen Bank verkauft.

Der Preisrutsch beim Öl und die enttäuschenden Konjunkturdaten aus China sorgten auch an der Wall Street für Verdruss. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss leicht im Minus bei 17 528 Punkten. Mit zu den größten Verlierern zählten die Aktien der Energie-Konzerne Exxon Mobil und Chevron mit Abschlägen von 0,7 und knapp zwei Prozent.

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