Aktienmärkte:Höheres Porto treibt die Aktie der Deutschen Post

Gespannt warten die Anleger auf die EZB-Zinssitzung und hoffen weiter auf billiges Geld. Der Dax zieht an. Besonders beliebt ist die Post-Aktie.

Der Dax hat sich am Mittwoch nach einem zögerlichen Beginn klar in der Gewinnzone bewegt. Zum Handelsschluss lag der deutsche Leitindex 0,9 Prozent höher bei 10 238 Punkten. Gebannt blickten die Investoren auf die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. "Die Hoffnung auf weitere Liquiditätszufuhr ist da - sollte die EZB nicht liefern, wäre die Enttäuschung sicher groß", sagte ein Händler. Im Dax waren die Anteilscheine der Deutschen Post besonders gefragt. Mit einem Kursgewinn von mehr als vier Prozent lag die Aktie Gelb an der Index-Spitze. Der Bonner Konzern will das Briefporto so deutlich erhöhen wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs trieb Südzucker an die MDax-Spitze. Die Titel von Europas größtem Zuckerproduzenten verteuerten sich um 11,7 Prozent. Die Analysten erwarten im Oktober 2016 aufgrund eines geringeren Angebots einen Preisanstieg bei europäischem Zucker. Dies wäre die erste Verteuerung seit fünf Jahren.

Im SDax kletterte die Aktie von Zooplus um neun Prozent nach oben. Der Online-Tierfutterhändler schraubt sein Wachstumsziel für die Gesamtleistung im laufenden Jahr erneut in die Höhe. Dagegen sorgte das Biotech-Unternehmen Biotest mit Abschreibungen auf das US-Geschäft für eine negative Überraschung. Das hatte bereits am Dienstag kurz vor Handelsschluss für Verluste gesorgt. Am Mittwoch brach der Kurs nun um mehr als 19 Prozent ein.

Auf europäischer Ebene sorgte im Bankensektor Credit Suisse mit enttäuschenden Ergebnissen im dritten Quartal für lange Gesichter. Mit zwei Kapitalerhöhungen will die zweitgrößte Schweizer Bank gut sechs Milliarden Franken einnehmen - die größte Kapitalaufnahme seit der Finanzkrise. Die Aktien fielen an der Schweizer Börse zeitweise um mehr als fünf Prozent.

Trotz überzeugender Quartalszahlen von General Motors (GM) und Boeing gaben die US-Börsen leicht nach. Der Dow Jones schloss 0,3 Prozent im Minus bei 17 169 Punkten. Gefragt waren die Aktien der Opel-Mutter GM, die um 5,8 Prozent anzogen. Der Autobauer schnitt mit seinen Vierteljahreszahlen besser ab als von Analysten erwartet. Auch der Flugzeugbauer Boeing erntete kräftig Beifall für seinen Zwischenbericht. Der Konzern erhöhte wegen der starken Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen seine Jahresziele. Der Aktienkurs gewann immerhin 1,7 Prozent.

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