Aktienmärkte:Es geht weiter aufwärts

EZB-Chef Mario Draghi gibt dem Dax zum Wochenschluss einen kräftigen Schub nach oben. Zudem sorgen steigende Ölpreise für Erleichterung.

In der Hoffnung auf weitere Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben Anleger am Freitag bei Aktien beherzt zugegriffen. Für Erleichterung sorgte außerdem der wieder anziehende Ölpreis. Dessen rasanter Verfall hat zuletzt viele Anleger verunsichert. Der Dax notierte zum Handelsende um zwei Prozent höher bei 9765 Punkten. Befeuert wurden die Spekulationen auf zusätzliche Wertpapierkäufe der EZB von Warnungen des Notenbank-Chefs Mario Draghi vor den Risiken für die Wirtschaftsentwicklung. Auf dem Wirtschaftsforum in Davos unterstrich Draghi daher seine Bereitschaft, im Kampf gegen die aus seiner Sicht viel zu niedrige Inflation nicht nachzulassen: "Wir haben reichlich Instrumente. Insbesondere haben wir die Entschlossenheit, den Willen und die Fähigkeit zu handeln und diese Instrumente einzusetzen."

Der Aufschwung am Rohstoffmarkt schob die Ölwerte europaweit an. So gewannen die Aktien von BP, Royal Dutch Shell, Total, OMV und Repsol bis zu sieben Prozent. In Russland, das stark von Energieexporten abhängig ist, legte der Leitindex RTS um 9,4 Prozent zu.

Im Dax hinkten SAP-Aktien mit einem Plus von 0,4 Prozent dem Markt hinterher. Der starke Schlussspurt des letzten Jahres macht den Softwarehersteller zwar optimistischer für die Geschäfte über das laufende Jahr hinaus. Allerdings bewege sich SAP laut Händlern mit seinen Zielen nur im Rahmen der Erwartungen.

Die Titel der Immobilienkonzerne stachen mit deutlichen Kursgewinnen hervor. Sie profitierten von Spekulationen, dass die EZB mehr billiges Geld zur Verfügung stellen wird. Das würde Immobilienkredite noch günstiger machen. Vonovia führten mit einem Aufschlag von 5,3 Prozent die Dax-Gewinner an. Deutsche-Wohnen-Aktien zogen im MDax um 3,9 Prozent an, während Ado Properties bei den kleineren Werten im SDax mit einem Plus 3,8 Prozent im Mittelfeld rangierten.

Anteilsscheine der Lufthansa gewannen 2,6 Prozent an Wert. Die Airline und ihre Flugbegleiter einigten sich auf Tarifverträge zum Gehalt und zur Altersversorgung.

Auch an den US-Börsen ging es aufwärts. Der Dow Jones schloss um 1,3 Prozent höher bei 16 093 Zählern. Gegen den Trend verloren die Aktien von American Express zwölf Prozent. Dem Kreditkarten-Anbieter macht der starke Dollar zu schaffen. Der Gewinn brach im vierten Quartal um 38 Prozent ein.

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