Aktienmärkte:Deutliche Verluste

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Einen starken Euro mögen die europäischen Aktienbörsen gar nicht. Der Dax verliert deutlich, insbesondere die exportorientierten Werte werden verkauft. Auf Interesse stößt auch die Quartalsbilanz der US-Bank Goldman Sachs.

Der weiter steigende Euro hat die Kurse an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag ins Minus gedrückt. Ein starker Euro macht Waren aus der Euro-Zone teurer und die Firmen weniger wettbewerbsfähig. Zudem trübte sich die Stimmung der Börsen- und Finanzexperten im Juli weiter ein, wenn auch auf hohem Niveau, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Der Dax rutschte bis zum Handelsschluss um 1,3 Prozent auf 12 430 Punkte ab. Wegen der Euro-Stärke flogen einige der exportlastigen Unternehmen aus den Depots. Der Autohersteller Volkswagen verlor 1,3 Prozent, die Papiere von Siemens gaben um 0,9 Prozent nach. Die Anteilsscheine der Lufthansa rückten in den Fokus, nachdem die Fluggesellschaft überraschend ihre Jahresprognose erhöht hat. Gewinnmitnahmen drückten den Aktienkurs aber um 1,2 Prozent ins Minus. Lufthansa-Titel haben seit Jahresanfang etwa 85 Prozent an Wert gewonnen. Im M-Dax verloren Zalando-Aktien 8,3 Prozent an Wert. Der Online-Modehändler enttäuschte seine Anleger mit einem schwächeren Wachstum. Auch die Titel des Düngemittelproduzenten K+S zählten mit einem Minus von 2,8 Prozent zu den größten Verlierern. Sie litten unter unerwartet schwachen Geschäftszahlen und einem verhaltenden Ausblick des norwegischen Konkurrenten Yara. Yara-Chef Svein Tore sagte, bei bestimmten Produkten in der Branche herrsche eine hohe Überkapazität, und der Druck auf die Gewinnmargen sei groß. Yara-Titel verloren an der Börse in Oslo gut drei Prozent. Noch schlimmer erwischte es die Titel von Ericsson, die in Stockholm um 15,6 Prozent einbrachen. Bei dem Telekomausrüster laufen die Geschäfte wegen zunehmender Konkurrenz und schwächerer Nachfrage in Schwellenländern noch schlechter als gedacht. An der Wall Street stand der Dow Jones zur Handelsmitte 0,4 Prozent tiefer. Zu den Verlierern zählten Goldman-Sachs-Aktien mit einem Minus von mehr als zwei Prozent. Die Bank hat im zweiten Quartal so stark wie kaum eine andere US-Großbank unter den ruhigen Kapitalmärkten gelitten. Vor allem die Einnahmen aus dem wichtigen Handel mit Anleihen schrumpften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent und damit noch stärker als erwartet. Da die Deutsche Bank ebenfalls stark im Anleihehandel engagiert ist, gaben deren Titel im deutschen Handel um 2,5 Prozent nach.

© SZ vom 19.07.2017 / cikr, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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