Aktienmärkte:Der Dax schwächelt

An den europäischen Aktienmärkten wagen sich die Anleger am Dienstag kaum aus der Deckung. Viele wollen Börsianern zufolge die Entwicklung in Katalonien abwarten. Die Lage dort macht alle ziemlich nervös.

Die verworrene Lage in Katalonien hat am Dienstag für Zurückhaltung unter den Anlegern am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Die Marke von 13 000 Punkten blieb daher für den Dax weiter unerreicht. Zum Schluss notierte der Leitindex 0,2 Prozent tiefer bei 12 955 Punkten.

Die Anleger warteten nun auf den Start der Berichtssaison in den USA gegen Ende der Woche, von der sie sich neue Impulse erhoffen. Auf die Stimmung schlug den Investoren die politische Lage in Katalonien. Das Regionalparlament der spanischen Provinz sollte abends zu einer Sitzung zusammenkommen, auf der es die Unabhängigkeit ausrufen könnte. An der Madrider Börse verlor der Leitindex Ibex 0,9 Prozent. Top-Favorit im Dax waren die Aktien der Lufthansa, die 2,5 Prozent an Wert gewannen. Sie profitierten von der Einigung im Tarifstreit der Lufthansa mit der Pilotengewerkschaft Cockpit. Beide Seiten hätten entsprechend der Grundsatzeinigung vom März Verträge zu allen offenen Themen unterzeichnet, teilte die Fluggesellschaft mit. Dagegen verzeichneten die Titel des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care mit einem Minus von 2,2 Prozent die größten Verluste im Leitindex. Belastend wirkten sich Spekulationen über Änderungen im US-Gesundheitswesen durch Präsident Trump aus. Zudem belastete der Kurseinbruch des US-Wettbewerbers Da-Vita von fast zehn Prozent am Vortag. Im Tec-Dax gewannen die Aktien von Evotec zeitweise 2,3 Prozent an Wert. Das Biotech-Unternehmen erhielt im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Partner Celgene eine erste Meilensteinzahlung von fünf Millionen Euro, die im dritten Quartal 2017 verbucht werden.

Im Euro-Stoxx standen die Papiere des französischen Louis-Vuitton-Konzerns LVMH mit einem Plus von 2,1 Prozent an der Spitze. Das Unternehmen baute seinen Quartalsumsatz unerwartet deutlich aus. Die Zahlen hätten Signalwirkung für die ganze Branche, sagte Analyst Mario Ortelli vom Brokerhaus Bernstein. Dior und die Puma-Mutter Kering legten je rund zwei Prozent zu und erreichten neue Rekordstände.

An der Wall Street kletterte der Dow Jones zeitweise auf einen neuen Höchststand von 22 850 Punkten. Die Gewinne bröckelten im Verlauf etwas ab, so dass der US-Leitindex noch 0,3 Prozent höher bei 22 831 Punkten schloss. Etwas tiefer gingen die Anteile von AIG aus dem Handel. Der Versicherer rechnet nach den jüngsten Wirbelstürmen mit Schäden von 2,9 bis 3,1 Milliarden Dollar.

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