Dank ermutigender Firmenbilanzen hat der Dax am Dienstag die Marke von 13 000 Punkten verteidigt. Mit einem leichten Plus auf 13 013 Zähler beendete der deutsche Leitindex die Börsensitzung. Vor der EZB-Ratssitzung am Donnerstag scheuten Anleger größere Käufe. Unter Börsianern gilt es als wahrscheinlich, dass EZB-Chef Mario Draghi eine Drosselung der monatlichen Anleihekäufe ankündigen wird.
Spitzenreiter im Dax waren die Titel der Commerzbank mit einem Plus von sechs Prozent. "Die Übernahmefantasie ist wieder präsent", sagte ein Börsianer. Anlass ist ein Medienbericht, wonach die Bank mit Beratern von Goldman Sachs und Rothschild mögliche Übernahmeszenarien durchspielen soll. Mit Enttäuschung reagierten Investoren dagegen auf die Zwischenbilanz von BASF. Der Chemiekonzern steigerte zwar Umsatz und Gewinn, hob seine Gesamtjahresziele aber nicht wie erhofft an. Die BASF-Aktien zählten mit minus einem Prozent zu den Schlusslichtern im Dax.
Auch Covestro legte Quartalszahlen vor. Die ehemalige Bayer-Tochter profitierte im dritten Quartal von einer weiter robusten Nachfrage nach Kunststoffen und höheren Preisen für ihre Produkte. Zudem stellte der Kunststoffhersteller weitere Aktienrückkäufe in Aussicht. Covestro-Papiere stiegen an der M-Dax-Spitze um gut acht Prozent. Der Schmierstoff-Produzent Fuchs Petrolub hat angesichts höherer Rohstoffkosten seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Die Aktien rutschten mit einem Minus von sechs Prozent an das M-Dax-Ende.
Im Tec-Dax schossen Morphosys-Titel um mehr als sieben Prozent nach oben. Das Biotech-Unternehmen kommt in den USA mit einer Studie für Antikörper zur Behandlung von Blutkrebs voran. Der Finanz-IT-Spezialist GFT Technologies senkte wegen Sparmaßnahmen zweier Kunden seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr. GFT will nun mehr Industriekunden gewinnen und erhöht dazu die Investitionen. GFT-Papiere führten mit einem Minus von 12,4 Prozent die Verlierer im Tec-Dax an.
Ermutigende Unternehmensergebnisse gaben den US-Börsen Auftrieb. Der Dow Jones schloss um 0,7 Prozent höher bei 23 442 Punkten und damit so hoch wie noch nie zuvor. Gefragt waren die Aktien von General Motors (GM), die um drei Prozent zulegten. Der Verkauf der deutschen Tochter Opel riss zwar ein tiefes Loch in die Bilanz, operativ verdiente GM aber mehr als erwartet.