Aktienmärkte:Dax trotzt RWE

Im Gleichschritt mit den Ölpreisen steigen die Kurse. Desaster für RWE.

Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch wieder deutlich gestiegen. Nach verhaltenem Handelsstart kletterte der Dax kräftig ins Plus und ging 2,7 Prozent höher bei 9377 Punkten aus dem Handel. Der deutsche Leitindex schloss sich damit den Ölpreisen an, die klar nach oben drehten.

Einen schwarzen Tag erlebte RWE. Die Aktien des Versorgers wurden für eine überraschend gestrichene Dividende mit einem Minus von mehr als 12 Prozent an das Dax-Ende geschickt. "Das übertrifft meine schlimmsten Alpträume", sagte der Essener Stadtkämmerer. Kommunale Großaktionäre wie die Stadt Essen erhalten für ihre Stammaktien nun keine Ausschüttung. Ein Börsianer ergänzte, dass zahlreiche Fondsmanager, die auf dividendenstarke Titel setzten, ihre Bestände nun herauskehren müssen. Zudem liege das erwartete Ebitda-Ergebnis von RWE für 2016 unter den aktuellen Prognosen.

Beiersdorf-Aktien rutschten nach der Veröffentlichung der Jahreszahlen für 2015 um 2,9 Prozent nach unten. Analyst Thomas Maul von der DZ Bank sprach zwar von einem soliden Geschäftsjahr des Hamburger Nivea-Herstellers, allerdings auch von einem konservativen Ausblick auf 2016. Wie auch bei der Dividende habe der Markt hier etwas mehr erwartet. Ein positiver Analystenkommentar beförderte Thyssen-Krupp-Aktien um neun Prozent nach oben. Vor einer Woche war das Papier des Industriekonzerns noch zwei Euro billiger gewesen und dabei auf den niedrigsten Kurs seit Juni 2012 gefallen. Damit seien die Risiken eingepreist. Auch Daimler avancierten zum Analystenliebling: Die Experten setzten die Titel des Autoherstellers auf ihre Empfehlungslisten mit den interessantesten Werten in Europa. Daimler-Papiere stiegen um 4,1 Prozent.

Die US-Börsen erholten sich im Gleichschritt mit den Ölpreisen. Der wieder etwas teurere Rohstoff dämpfte die Sorge der Anleger, dass Ölfirmen in die Pleite getrieben und Banken dadurch auf milliardenschweren Kreditforderungen sitzenbleiben könnten. Auch gute US-Konjunkturdaten sorgten für Kauflaune: Die Unternehmen fuhren ihre Produktion zu Jahresbeginn mehr als doppelt so kräftig hoch wie erwartet. Der Dow Jones schloss 1,6 Prozent höher bei 16 454 Punkten. Titel von Fossil sprangen um knapp 30 Prozent nach oben. Der Uhrenherstellers hat im vergangenen Quartal die Erwartungen von Anlegern und Analysten übertroffen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: