Aktienmärkte:Dax setzt Erholung fort

Nach den US-Jobdaten gibt der Dax einen Teil seiner Gewinne ab.

Ein robuster US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag den bis dahin bereits meist freundlichen Börsen in Europa einen kurzfristigen Schub verschafft. Nach Bekanntgabe der Daten hatte Dax sein Plus aus dem frühen Handel zunächst deutlich ausgebaut und mit 9899 Punkten den höchsten Stand seit Ende Januar erklommen. Zum Handelsschluss lag der deutsche Leitindex 0,7 Prozent höher bei 9824 Punkten.

So wurden in den USA im Februar 242 000 neue Stellen geschaffen. Ökonomen hatten lediglich mit 190 000 gerechnet. Die getrennt erhobene Arbeitslosenquote verharrte bei 4,9 Prozent. "Der Arbeitsmarktbericht fällt insgesamt solide aus," kommentierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Zinserhöhungserwartungen werden leicht geschürt, obwohl die Lohnentwicklung enttäuscht." Noch sei zwar offen, ob sich die US-Notenbank Fed bereits in diesem Monat zu einer Zinserhöhung durchringen werde. Mittelfristig dürfte an einer Straffung der Geldpolitik aber kein Weg vorbeiführen, konstatierte der Experte.

Im Dax zählten die Vorzugsaktien von Volkswagen mit einem Plus von 4,2 Prozent zu den größten Tagesgewinnern. Der Autokonzern kündigte an, seine im Zuge des Abgas-Skandals verschobene 2015er-Bilanz am 28. April zu präsentieren. Gesprächsthema am Markt waren auch die beschlossenen Änderungen in den wichtigsten deutschen Aktienindizes. Demnach steigen die Papiere des Medienkonzerns Pro Sieben Sat1 vom MDax in den Dax auf und ersetzen dort die Aktien des Salz- und Düngerherstellers K+S. Pro Sieben-Aktien schlossen allerdings 1,2 Prozent im Minus, während die Anteilscheine von K+S mehr als zwei Prozent an Wert gewannen. Auch in MDax, TecDax und SDax gibt es Änderungen. Skeptische Analystenkommentare belasteten die Titel von Axel Springer, die im MDax 2,5 Prozent einbüßten.

Der US-Arbeitsmarktbericht sorgte für gute Stimmung an der Wall Street. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,4 Prozent im Plus bei 17 007 Zählern. Die Anteilsscheine von Hewlett Packard Enterprise sprangen um mehr als 13 Prozent nach oben. Der IT-Konzern verdiente zwar weniger und setzte auch weniger um, übertraf aber dennoch die Erwartungen der Finanzmärkte.

Die Aktien des Kofferherstellers Tumi schlossen 1,4 Prozent höher. Der weltweite Branchenprimus Samsonite kündigte an, Tumi für 1,8 Milliarden Dollar in bar zu kaufen.

Schon am Vortag hatten Tumi-Aktien kräftig zugelegt.

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