Aktienmärkte:Dax setzt Erholung fort

Auch am Donnerstag ist die Stimmung bei den Anlegern gut. Der Dax legt um über ein Prozent zu.

Der Anstieg der Ölpreise hat auch am Donnerstag die Anleger an den europäischen Aktienbörsen beruhigt. Der Dax zog um 0,9 Prozent auf 9464 Punkte an. Vorerst ließen die Sorgen nach, dass Ölfirmen aufgrund des rasanten Preisverfalls pleite gehen und Banken dadurch auf milliardenschweren Kreditforderungen sitzen bleiben könnten. Insgesamt habe sich die Stimmung am Markt wieder gebessert, sagte ein Händler.

Außerdem beruhigte die Aussicht auf vorerst nicht weiter steigende Zinsen in den USA. Aus dem Protokoll der jüngsten US-Notenbank-Sitzung ging hervor, dass die Fed ihre Ende 2015 geäußerte Ansicht über die angemessene Straffung der Geldpolitik überdenken will. Die Notenbanker fürchten offenbar, die heimische Wirtschaft könnte durch Störfeuer von außen - wie der Konjunkturabkühlung in China oder den Turbulenzen an den Finanzmärkten - belastet werden.

Zu den größten Dax-Gewinnern zählten die Aktien der Deutschen Börse, die um 2,7 Prozent zulegten. Die hohen Ausschläge an den Aktienmärkten und Zukäufe hatten die Geschäfte des Börsenbetreiber angeschoben, der seine Aktionäre mit einer Dividendenerhöhung positiv überraschte. Ebenfalls zu den Favoriten zählten mit einem Plus von 3,9 Prozent die Papiere der Lufthansa. Die Titel profitierten von guten Zahlen des französisch-niederländischen Konkurrenten Air France-KLM. Die Fluggesellschaft hatte dank der niedrigen Treibstoffkosten den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Air-France-KLM-Aktien stiegen an der Pariser Börse um gutzehn Prozent. Ebenfalls gesucht waren die Anteile von Infineon. Konzernchef Reinhard Ploss bekräftigte auf der Hauptversammlung die Wachstumsaussichten des Halbleiterkonzerns für das laufende Jahr. Die Infineon-Aktie kletterte um 3,7 Prozent nach oben.

Die US-Börsen fanden keine klare Richtung. Etwas Unterstützung kam von neuesten Konjunkturdaten: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche weniger stark als erwartet und die Lage der US-Industrie in der Schlüsselregion Philadelphia verbesserte sich im Januar. Der Leitindex Dow Jones schloss 0,3 Prozent im Minus bei 16 413 Punkten. Die Aktien von Wal-Mart gaben um drei Prozent nach. Der weltgrößte Einzelhändler korrigierte die Prognose für das angelaufene Geschäftsjahr herunter und rechnet nur noch mit einem stagnierenden Umsatz.

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