Aktienmärkte:Dax schwächelt weiter

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Freitag, der 13. ist kein guter Tag für den Index. Der Abwärtstrend hält an. Zu groß ist die Ungewissheit vor steigenden Zinsen in den USA.

Die Ungewissheit über den Zeitpunkt der US-Zinswende hat den europäischen Aktienmärkten am Freitag einen Dämpfer verpasst. Die Aussicht auf steigende Zinsen belaste derzeit die Kurse, auch wenn ein solcher Schritt bereits erwartet werde, sagte ein Börsianer. "Es herrscht Vorsicht", sagte Analyst Harry Shann vom Brokerhaus Logic Investments. Investoren scheuten vor dem Dezember-Treffen der US-Notenbank Fed größere Engagements. Der Dax, der bereits am Vortag 1,2 Prozent nachgegeben hatte, schloss 0,7 Prozent tiefer bei 10 708 Punkten.

Auf der Unternehmensseite ging es nach der Flut von Quartalsberichten in den vergangenen Tage eher ruhig zu. Im Dax ragten K+S mit einem deutlichen Plus von zeitweise 4,7 Prozent heraus. Das mögliche Interesse von ChemChina an Syngenta schürte Übernahmefantasien in der Branche. Syngenta stiegen in Zürich in der Spitze um 11,3 Prozent und verbuchten den größten Kurssprung seit der Monsanto-Offerte für den Schweizer Konzern. Ende August hatte der US-Konkurrent seine Offerte für Syngenta nach hartnäckigem Widerstand des Schweizer Managements zurückgezogen.

Abwärts ging es für die Aktien der Deutschen Bank, die nach einem negativen Analystenkommentar um 1,7 Prozent fielen. Die neu vorgestellte Strategie des Geldhauses kommt bei den Analysten der Citibank nicht gut an. Es gebe "zu viele Fragen", hieß es in einem Kommentar. Es sei mit sinkenden Gewinnen im Investmentbanking zu rechnen. Citi stufte die Titel deshalb auf "Neutral" von "Kaufen" zurück. Im MDax machte eine schwächere Prognose den Aktien der Deutschen Euroshop zu schaffen. Die Titel des Investors von Einkaufszentren verloren 5,7 Prozent. Noch drastischer entwickelten sich die Aktien von Heidelberger Druck, die im SDax um 18,5 Prozent einbrachen. Der Maschinenbauer erlitt auf seinem Sanierungskurs einen Rückschlag und verbuchte im zweiten Quartal einen höheren Verlust.

An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handel 1,2 Prozent tiefer. Bei den Einzelwerten stand Cisco im Fokus. Der Netzwerkspezialist gehört zu den Unternehmen, die die weltweiten Konjunkturunsicherheiten zu spüren bekommen. Cisco-Aktien verloren 5,8 Prozent an Wert. Der Generika-Hersteller Mylan scheiterte mit seinem 26 Milliarden Dollar schweren Übernahmegebot für den Rivalen Perrigo. Die Aktien von Mylan gewannen 13 Prozent, die von Perrigo gaben um gut sechs Prozent nach.

© SZ vom 14.11.2015 / amon, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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