Aktienmärkte:Dax rutscht ins Minus

Die anfänglichen Gewinne sind schon wieder dahin. Nach einem kurzen Ausflug über die Marke von 10000 Punkten notiert der Dax zuletzt nahezu unverändert.

Sorgen um eine straffere Geldpolitik in den USA haben am Montag die anfänglichen Gewinne im Dax wieder abschmelzen lassen. Auslöser für die Kursverluste waren Aussagen eines US-Notenbankers zur künftigen Leitzinspolitik. Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsende nahezu unverändert bei 9949 Punkten. Zuvor hatte er kurzzeitig die Marke von 10 000 Punkten überwunden. In den USA hatte der Chef der regionalen Notenbank von San Francisco, John Williams, sich zuversichtlich zu einer baldigen Fortsetzung der Zinswende in den USA geäußert. Angesichts ermutigender Konjunkturdaten sehe er eine baldige Zinsanhebung kommen. Die Zinssitzungen im April und Juni seien dafür mögliche Termine. Höhere Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu Anleihen weniger attraktiv erscheinen.

Ein möglicher Verkauf des milliardenschweren Agrarchemie-Geschäfts von Bayer sorgte für Fantasie bei den Anlegern. Das Interesse des Saatgut-Marktführers Monsanto ließ die Aktien des Leverkusener Pharma- und Chemiekonzerns um 3,2 Prozent steigen. Die Papiere waren damit größter Gewinner im Dax. Monsanto und Bayer lehnten Stellungnahmen ab.

Die Aktien von Pro-Sieben-Sat. 1 gaben an ihrem ersten Tag im Dax um 0,7 Prozent nach. Die Anteilsscheine des Medienunternehmens ersetzten die Papiere des Salz- und Düngerherstellers K+S, die ihrerseits in den MDax abstiegen.

Gewinnmitnahmen drückten die Aktien von RWE und Eon mit Kursverlusten von gut drei Prozent ans Dax-Ende. Seit Monatsbeginn hatten sich beide etwas von ihren Verlusten erholt. Auch bei Siemens machten die Anleger Kasse: Nach einem Plus von 8,5 Prozent seit Monatsbeginn fielen die Titel um 0,8 Prozent. Erfreut reagierten die Anleger hingegen auf die Geschäftszahlen von Deutschlands drittgrößtem Versicherer Talanx, dessen Aktien um 2,7 Prozent stiegen und im MDax damit zu den Favoriten zählten. Der Gewinn des Versicherers war zwar gefallen, lag aber über den eigenen Erwartungen und den Prognosen der Analysten. Auf Talfahrt gingen Nordex, die zeitweise mehr als zehn Prozent verloren. Nach dem kräftigen Wachstum der vergangenen zwei Jahre zeigt sich der Windturbinenhersteller für das laufende und nächste Jahr etwas vorsichtiger.

Die Kurse an den US-Börsen bewegten sich zum Start der Handelswoche kaum. Der Dow Jones schloss um 0,1 Prozent höher bei 17 602 Zählern.

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