Aktienmärkte:Dax orientiert sich

Wie in der Vorwoche befindet sich der deutsche Aktienmarkt in der Orientierungsphase. Nach einigem Hin und Her schafft es der Dax doch noch ins Plus. Die politische Unsicherheit diesseits und jenseits des Atlantiks lässt nur wenig Kauflaune aufkommen.

Die Richtungssuche am deutschen Aktienmarkt hat sich am Montag fortgesetzt. Der Dax arbeitete sich nach schwankendem Verlauf bis zum Handelsende um 0,2 Prozent auf 10 685 Punkte nach oben. Er nahm damit wieder Kurs auf die Marke von 10 800 Punkten, an der er seit Monaten festhängt.

Im Fokus der Anleger bleibt die Weltpolitik - vor allem mit Blick auf die USA und Italien. "Derzeit bastelt Donald Trump weiter an seinem Kabinett, das zu einem erheblichen Teil aus seinem New Yorker Umfeld aus Politik und Wall Street bestehen dürfte", sagte Analyst Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg. Nervosität schürte auch das für den vierten Dezember geplante Verfassungsreferendum in Italien. Sollten die Wähler die Reformen ablehnen, könnte das die Regierung in Rom in eine tiefe Krise stürzen, warnte Markus Huber vom Brokerhaus City of London.

Im Dax rückte Volkswagen nach einer Kaufempfehlung um 2,5 Prozent vor. Für Analyst Horst Schneider von der HSBC ist es nach dem Abgasskandal an der Zeit, den Fokus auf das operative Geschäft des Autobauers zu richten, für das er sich nunmehr optimistischer gibt.

Die Aktien von Aixtron sackten um 11,7 Prozent ab und waren damit größter Verlierer im Tec-Dax. Sie litten unter weiter schwindenden Hoffnungen auf eine Übernahme durch chinesische Investoren. US-Präsident Barack Obama muss nun über die Freigabe der Transaktion entscheiden. Einem Händler zufolge erscheint es unwahrscheinlich, dass er nationale Aktienhändler Sicherheitsbedenken übergehen wird.

Derweil kletterten die Aktien von Borussia Dortmund nach dem Sieg über Bayern München im S-Dax um knapp zwei Prozent nach oben. Aus Furcht vor einem harten Preiskampf sackten die Papiere von Sixt um 4,8 Prozent ab. Börsianer verwiesen auf einen Medienbericht, dem zufolge Weltmarktführer Enterprise sein Marketing in Europa verstärken und Kunden mit attraktiven Tarifen anlocken wolle.

An der Wall Street markierten die Indizes neue Rekorde. Der Dow Jones schloss 0,5 Prozent höher bei 18 960 Punkten. Im Verlauf hatte das Marktbarometer ein Höchststand bei 18 961 Punkten erreicht. Beim S&P 500 betrug das Plus 0,7 Prozent auf ein Allzeithoch von 2198 Zählern. Unterstützung kam von gestiegenen Ölpreisen. Davon profitierten die Aktien der Energiekonzerne Chevron und Exxon mit Aufschlägen von jeweils mehr als einem Prozent.

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