Aktienmärkte:Dax mit Verlusten

Die Nervosität der Anleger vor dem Brexit-Referendum ist groß. Der Dax weitet seine Verluste aus. In den USA bahnt sich eine spektakuläre Übernahme an.

Aus Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines EU-Austritts Großbritanniens sind am Montag weitere Anleger aus den Aktienmärkten ausgestiegen. Neuen Umfragen zufolge liefern sich EU-Gegner und -Befürworter knapp zwei Wochen vor der Abstimmung in Großbritannien weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Dax verlor bis zum Handelsschluss 1,8 Prozent auf 9657 Punkte. Börsenprofi Markus Huber vom Brokerhaus City of London bezeichnete die Kursverluste der vergangenen Tage zwar als überzogen, warnte aber wegen der Unsicherheit vor weiteren Rückschlägen.

Am Aktienmarkt trennten sich Investoren vor allem von Finanzwerten. "Banken sind diejenigen, die am stärksten von einem Brexit betroffen wären", sagte Analyst Zeg Choudhry vom Investmenthaus Lontrad. "Wer in den nächsten zwei Wochen nicht defensiv investiert, muss ziemlich verrückt sein." Sechs der zehn größten Verlierer im Euro-Stoxx-50-Index kamen aus dem Finanzsektor. Schlusslicht war die italienische Intesa Sanpaolo mit einem Minus von knapp sechs Prozent. Deutsche Bank und Commerzbank verloren jeweils 3,5 Prozent.

Die Aktien von BMW litten unter Aussagen von Vertriebsvorstand Ian Robertson zum Absatz in den USA und verbilligten sich um 1,9 Prozent. Demnach richtet sich der Autohersteller bis zum Jahresende auf ein hartes Geschäft im wichtigen US-Markt ein. "Der US-Markt wird 2016 bestenfalls stagnieren", sagte der Manager der Automobilwoche. Außerhalb der großen Indizes büßten die Anteilsscheine von Manz nach einem Rückschlag in dem als Hoffnungsträger geltenden Batteriegeschäft nahezu ein Viertel ihres Wertes ein. Ein Kunde habe ein Großprojekt im Bereich "Energiespeicher" gestoppt. Nun fürchtet das Management um Vorstandschef Dieter Manz um die Jahresziele.

Im TecDax wurde beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius ein Aktiensplit umgesetzt. Aktionäre bekommen für jede gehaltene Aktie ohne Zuzahlung drei weitere Papiere der gleichen Gattung. Entsprechend hat sich der Aktienkurs geviertelt.

Die Börsen an der Wall Street verzeichneten leichte Kursverluste. Der Dow Jones lag zur Handelsmitte 0,3 Prozent im Minus. Papiere von Microsoft gehörten zu den größten Verlierern. Der Softwarehersteller will das Karrierenetzwerk Linked-in für 26,2 Milliarden Dollar oder 196 Dollar je Aktie übernehmen. Linked-in-Papiere zogen um rund 46 Prozent an, die von Microsoft rutschten um 2,8 Prozent ab.

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