Aktienmärkte:Dax mit Schlussspurt

Nach einem richtungslosen Handel legt der Dax gegen Ende der Börsensitzung zu und knüpft damit an die Erholung der letzten beiden Handelstage an. Abgestraft werden allerdings die Aktien der Deutschen Bank.

Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Erholung nach dem Brexit-Schock am Donnerstag fortgesetzt. Der Dax, der sich über weite Strecken orientierungslos zeigte, beendete den Handel mit 0,7 Prozent höher bei 9680 Punkten. Die Bilanz für den Monat Juni fiel dennoch bescheiden aus mit einem Verlust für den deutschen Leitindex in Höhe von 5,7 Prozent. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus damit auf knapp zehn Prozent. Dagegen verabschiedete sich der Londoner Auswahlindex FTSE mit 6504 Zählern auf dem höchsten Stand seit knapp einem Jahr in den Feierabend.

Positive Signale gab es seitens der Konjunktur: In Deutschland sank die Arbeitslosigkeit im Juni auf den tiefsten Stand seit 25 Jahren und zudem legten im Mai die deutschen Einzelhandelsumsätze spürbar zu. In der Eurozone stiegen die Verbraucherpreise im abgelaufenen Monat überraschend, sind allerdings immer noch weit entfernt vom Zwei-Prozent-Inflationsziel der Europäischen Zentralbank. In den USA hellte sich außerdem das Geschäftsklima in der wichtigen Wirtschaftsregion Chicago überraschend deutlich auf.

Unter den Einzelwerten im Dax stachen die Aktien der Deutschen Bank heraus, die bei 12,05 Euro zeitweise auf ein neues Rekordtief gerutscht waren. Mit minus 2,7 Prozent Euro beendeten sie den Handel, nachdem die Bank in den USA das zweite Mal in Folge beim Stresstest der US-Notenbank durchgefallen war. Die Aufsichtsbehörde bemängelte im Speziellen das Risikomanagement und die internen Kontrollen. Dagegen nahmen die Anteilsscheine des Versorgers RWE mit plus 6,8 Prozent die Index-Spitze ein. Die Aussicht auf hohe Dividenden der neuen Tochter Innogy gab Auftrieb. Dank positiver Studien gewannen die Aktien von Beiersdorf 3,3 Prozent. Im Umfeld eines wieder wachsenden Interesses an sogenannten defensiven Aktien, die von konjunkturellen Entwicklungen weniger abhängig sind, empfehlen Analysten Beiersdorf nun zum Kauf.

Eine Woche nach dem Brexit-Votum ist von dem Schock an den US-Börsen kaum noch etwas zu spüren. Für Wirbel sorgten Berichte über Pläne für eine Multimilliarden-Dollar-Übernahme des Schokoladen-Hersteller Hershey durch den Nahrungsmittel-Konzern Mondelez International. Die Hershey-Aktie schoss fast 17 Prozent in die Höhe. Mondelez zogen um 5,8 Prozent an. Der Dow Jones ging mit einem Plus von 1,3 Prozent bei 17 930 Punkten aus dem Handel.

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