Nach den jüngsten Rekorden in Dax und M-Dax haben am Donnerstag die Aktienkurse leicht nachgegeben. Einerseits waren positive Impulse von der Wall Street nach den Ankündigungen der US-Regierung zur Steuerreform ausgeblieben. Andererseits enttäuschten zahlreiche Quartalsberichte. Der Dax schloss 0,2 Prozent im Minus bei 12 444 Punkten.
Die Deutsche Bank konnte mit ihren Geschäftszahlen nicht überzeugen. Die Aktien fielen um 3,7 Prozent und waren damit einer der größten Verlierer im Dax. In den ersten drei Monaten des Jahres verbesserte das größte deutsche Kreditinstitut seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 143 Prozent auf 575 Millionen Euro. Equinet-Analyst Philipp Häßler sieht aber zwei Schwachpunkte in der Bilanz: "Das Handelsgeschäft war schlechter als bei Wettbewerbern und die Erträge insgesamt sind geschrumpft." Auch BASF-Anleger machten Kasse. Die Aktien des Chemiekonzerns verloren 1,3 Prozent. Analysten zeigten sich enttäuscht, dass der Ludwigshafener Konzern trotz eines Gewinnsprungs bei seinem vorsichtigen Ausblick für 2017 geblieben war. Gut kamen hingegen die Zahlen des Konkurrenten Bayer an. Im Countdown zur milliardenschweren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto glänzt beim Pharma- und Chemiekonzern das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten. Die Aktien kletterten mit einem Plus von 4,3 Prozent an die Dax-Spitze. Der Lufthansa verhalfen gute Geschäfte mit Fracht und Wartung im ersten Quartal überraschend zu schwarzen Zahlen. Unter dem Strich jedoch vergrößerte sich das Minus diesmal im Jahresvergleich deutlich. Die Papiere gaben um knapp sechs Prozent nach.
Im M-Dax führten die Papiere von Fielmann mit einem Minus von 5,6 Prozent die Verlierer an. Die Optikerkette konnte zwar Umsätze und Gewinne zum Jahresanfang steigern, den Anlegern gefiel jedoch der wenig konkrete Ausblick nicht und nahmen daher lieber Gewinne mit.
Überzeugende Quartalsbilanzen gaben der Wall Street Halt. Die Technologiebörse Nasdaq stieg sogar auf ein neues Rekordhoch. Der Dow Jone schloss unverändert. Gefragt waren die Titel von Under Armour, die um 9,9 Prozent anzogen. Der Gewinnrückgang des Sportartikelherstellers fiel geringer aus als erwartet. Aktien des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb gewannen 3,5 Prozent. Das Unternehmen präsentierte ein deutliches Umsatzanstieg im letzten Quartal.