Aktienmärkte:Dax kriegt die Kurve

Nach einem Handel mit über weite Strecken negativen Vorzeichen dreht der Dax zuletzt doch noch ins Plus. Der US-Arbeitsmarktbericht fällt durchwachsen aus.

Am deutschen Aktienmarkt hat sich die anfangs trübe Stimmung am Freitag aufgehellt und den Dax nach oben gezogen. Der deutsche Leitindex lag zum Handelsschluss 0,2 Prozent höher bei 9870 Punkten. Die Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt fielen durchwachsen aus. Sie böten Stoff für Pessimisten wie Optimisten, sagte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Der Stellenaufbau habe zwar enttäuscht. Die Entwicklung der Stundenlöhne stimme dagegen zuversichtlich.

Bei den Einzelwerten standen Allianz auf den Verkaufslisten der Anleger. Die Aktie verlor zeitweise mehr als zwei Prozent an Wert und lag zum Handelsschluss 0,4 Prozent tiefer. Auf der Hauptversammlung zur Wochenmitte hatte Vorstandschef Oliver Bäte den Aktionären die Drosselung des Lebensversicherungsgeschäftes erläutert. Das einst lukrative Geschäft steht doppelt unter Druck. Die niedrigen Zinsen machen es den Versicherern schwer, die zugesagte Verzinsung zu erwirtschaften. Die verschärfte Regulierung zwingt sie gleichzeitig dazu, für langfristige Garantien mehr Kapital zurückzulegen.

Zeitweise notierten die Titel der Deutschen Bank mit einem Minus von 2,7 Prozent am Dax-Ende. Gegen das Geldhaus sind in Italien strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Marktmanipulation beim Verkauf von Staatsanleihen eingeleitet worden. Zudem empfiehlt der einflussreiche Aktionärsberater Glass Lewis, auf der Hauptversammlung am 19. Mai nur die erst im vergangenen Jahr in den Vorstand gekommenen Manager zu entlasten. Nach dem Votum von Glass Lewis richten sich vor allem Fonds und andere Großanleger aus dem angelsächsischen Raum. Der Zwischenbericht des von Arcelor-Mittal belastete die Stimmung bei den Stahlwerten. Der weltweit größte Stahlkonzern sieht zwar in der Branchenkrise etwas Besserung, hob die eigenen Geschäftsprognosen aber nicht an. Die Aktien fielen an der Börse in Amsterdam um zwei Prozent. Die Anteilsscheine des Konkurrenten Thyssen-Krupp im Dax legten dagegen um 0,8 Prozent zu.

Evonik-Aktien lagen mit einem Aufschlag von 4,5 Prozent an der Spitze im MDax. Der Spezialchemiekonzern will für 3,8 Milliarden Dollar eine Sparte des US-Konzerns Air Products übernehmen.

Die Börsen an der Wall Street reagierten kaum auf die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes. Der Dow Jones schloss wenig verändert bei 17 741 Punkten.

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