Aktienmärkte:Dax holt auf

Das Kartellamt gibt grünes Licht für die Pläne von Vonovia zur Übernahme der "Deutsche Wohnen".

Die Enttäuschung nach den geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank in der vergangenen Woche haben die Anleger vorerst beiseite geschoben. Der Dax machte am Montag den fast fünfprozentigen Verlust der Vorwoche teilweise wett und kratzte zwischenzeitlich sogar an der 11 000-Punkte-Marke. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex noch 1,3 Prozent höher bei 10 886 Punkten. Ein etwas schwächerer Euro, der deutsche Produkte im Ausland günstiger macht, verbesserte die Stimmung der Anleger.

Im Dax ragten die Aktien des Immobilienkonzerns Vonovia mit einem Plus von 3,4 Prozent heraus. Das Bundeskartellamt hat die geplante feindliche Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen ohne Auflagen gebilligt. Deutsche Wohnen gewannen im MDax 3,8 Prozent, Patrizia Immobilien im SDax legten um gut fünf Prozent zu. Ebenfalls im MDax verhalfen prall gefüllte Auftragsbücher den Aktien von Airbus zu einem Plus von 2,8 Prozent. Die Papiere von Südzucker profitierten von einem positiven Analystenkommentar und legten um 4,6 Prozent zu.

Mit einem Minus von 0,6 Prozent zählten Merck-Aktien zu den wenigen Verlierern im Dax. Nach zwei gescheiterten Studien stellte der Pharmakonzern die Entwicklung eines Krebsmittels ein.

In Stockholm rauschten die Titel der AEG-Mutter Electrolux um 13 Prozent in den Keller. Die Schweden sind mit den Plänen für ihre bisher größte Übernahme gescheitert. Der US-Mischkonzern General Electric (GE) hat den 3,3 Milliarden Dollar schweren Verkauf seiner Hausgeräte-Sparte angesichts von kartellrechtlichen Einwänden des US-Justizministeriums abgeblasen.

Die Börsen an der Wall Street gaben zum Wochenauftakt nach. Der Dow Jones beendete den Handel 0,7 Prozent tiefer bei 17 731 Punkten. Ein erneuter Ölpreis-Rückgang, der auch auf die Gewinne großer US-Energiekonzerne wie Exxon und Chevron drückt, belaste die Stimmung, sagten Händler. Dementsprechend verloren Exxon 2,6 Prozent, Chevron gaben 2,5 Prozent nach. Unter den Einzelwerten standen zudem Keurig Green Mountain im Fokus. Die Aktien des Anbieters von Kaffeekapseln legten 72 Prozent zu. Die Holding JAB um die deutsche Unternehmer-Familie Reiman hatte erklärt, Keurig für 13,9 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Die JAB, zu der unter anderem der weltgrößte Kaffee-Konzern Jacobs Douwe Egberts gehört, zahlt den Angaben vom Montag zufolge 92 Dollar pro Keurig-Aktie.

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