Aktienmärkte:Dax geht auf Tauchstation

Die Kurse am deutschen Aktienmarkt purzeln vor dem Wochenende. Vor allem die Deutsche Bank trifft es hart. Einige Dax-Konzerne können dem Negativtrend aber dank guter Geschäftszahlen trotzen.

Die Woche am deutschen Aktienmarkt geht trübe zu Ende. Für Verkaufsdruck sorgte der Anstieg des Euro und die frischen Konjunkturdaten aus den USA, die den Abgabedruck noch einmal verstärkt hätten, hieß es am Markt. Der Dax verschlechterte sich bis zum Handelsende um 2,7 Prozent auf 10039 Punkte.

Auf Wochensicht verlor der Leitindex damit um 3,2 Prozent. Die Aktien der Deutschen Bank rutschten als großer Verlierer im Dax um mehr als fünf Prozent ab. Anleger machten nach dem zuletzt guten Lauf Kasse, sagte ein Händler. Tags zuvor hatten die Papiere noch an ihre jüngste Erholung angeknüpft und kräftig zugelegt, nachdem das Geldinstitut überraschend einen Gewinn im ersten Quartal vermeldet hatte. Belastend wirkte auch der Rücktritt des Aufsichtsrats Georg Thoma. Autotitel und die Zulieferer schwächelten ebenfalls in ganz Europa. Börsianer nannten den steigenden Eurokurs als Belastung. Dies lasse deutsche Produkte für ausländische Käufer teurer werden und drücke daher auf die Stimmung für die Papiere der exportorientierten Autohersteller, sagte ein Händler. Die Vorzüge von Volkswagen sackten um 4,4 Prozent ab. Die Aktien von BMW fielen um 4,1 Prozent, Daimler um 3,6 Prozent.

Linde-Papiere behaupteten ein Plus von einem Prozent und waren zusammen mit RWE die einzigen Gewinner im Dax. Der Gasehersteller überraschte bei seiner Zahlenvorlage vor allem mit einem hohen Gewinn.

Die Papiere des Chemiekonzerns BASF verbuchten ein Minus von rund 0,8 Prozent, obwohl der Gewinn des Chemiekonzerns zum Jahresauftakt die Erwartungen übertroffen hatte. Lufthansa-Aktien gaben um 5,6 Prozent nach. Die Titel wurden aber bereinigt um Bezugsrechte gehandelt. Die Fluggesellschaft schüttet 0,50 Euro je Aktie aus. Wahlweise können sich die Aktionäre ihre Dividende erstmals in Form von Aktien auszahlen lassen.

Schwache Konjunkturdaten sorgten an den US-Börsen für Kursverluste. Der Dow Jones schloss 0,3 Prozent im Minus bei 17 774 Punkten. Auf die Stimmung drückten Daten zum US-Konsum. Die Verbraucher gaben im März weniger aus als von Analysten erwartet. Amazon-Aktien sprangen dagegen um 9,5 Prozent nach oben. Der kostspielige Expansionskurs des weltgrößten Online-Händlers zahlt sich immer mehr aus. Der Konzern verdiente im ersten Quartal mit 513 Millionen Dollar fast doppelt so viel wie von Experten erwartet.

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