Aktienmärkte:Dax erneut im Minus

Auch mit Beginn der zweiten Handelswoche im neuen Jahr hat sich die Stimmung unter den Anlegern nicht verbessert. Die Lage in China ist undurchsichtig, das verunsichert die Anleger . Zudem sorgt der Preisverfall beim Öl für Nervosität.

Der Börseneinbruch im Reich der Mitte hat am Montag die europäischen Aktienmärkte ins Minus gezogen. Der deutsche Aktienmarkt widerstand zwar zunächst der fortgesetzten Talfahrt der Indizes in China. Im Nachmittagshandel drückte der erneut fallende Ölpreis den Dax knapp unter das Freitagsniveau. Das Börsenbarometer schloss 0,3 Prozent im Minus bei 9825 Punkten. Nach den schweren Kurseinbrüchen der vergangenen Woche rutschten Chinas Aktienmärkte am Montag noch tiefer in den Keller. Die Sorgen um den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die Schwäche der chinesischen Währung und wachsende Probleme der börsennotierten Unternehmen ließen viele Anleger in Panik verfallen, berichteten Analysten. Auch die Bemühungen der Zentralbank, die Währung zu stützen, konnten Investoren nicht besänftigen. Der Shanghai Composite Index sackte um 5,3 Prozent ab, während der Shenzhen Component Index sogar 6,1 Prozent verlor. In vielen Fällen zählten im Dax die schwersten Verlierer der Vorwoche zu den stärksten Gewinnern - das galt etwa für Volkswagen-Titel, die 1,7 Prozent zulegten. Konzernchef Matthias Müller kündigte auf der Automesse in Detroit an, er werde am Mittwoch der US-Umweltbehörde konkrete Vorschläge zur Beendigung der Abgasmanipulation unterbreiten. Offenbar setzten Anleger darauf, dass die Fahrzeuge umgerüstet werden können, sagt Marktanalyst Ruland. Noch fester schloss als Spitzenreiter im Dax der Versorger RWE, dessen Anteile 2,9 Prozent gewannen. Gewinnmitnahmen drückten Lufthansa um 1,8 Prozent ins Minus. Die Titel hatten in der Vorwoche als einziger Dax-Wert ein Kursplus verzeichnet.

Im MDax standen die Aktien von Hella mit einem Plus von 6,1 Prozent ganz oben. Europas führender Scheinwerfer-Hersteller rechnet zwar mit weniger Dynamik im Geschäftsjahr. Doch übertraf der Autozulieferer laut Analysten mit seinen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen der Anleger. Dagegen stürzte im TecDax Qiagen um mehr als elf Prozent ab. Das Biotechunternehmen hatte seine Gewinnziele für 2015 verfehlt.

Die US-Börsen präsentierten sich nach dem schlechtesten Jahresstart ihrer Geschichte am Montag fester. Der Dow Jones schoss 0,3 Prozent höher. In der Vorwoche hatte der US-Leitindex angesichts der Sorgen um die Wirtschafts- und Börsenentwicklung in China 6,2 Prozent verloren.

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