Aktienmärkte:Dax bewegt sich wenig

In einer ereignisreichen Woche engagieren sich die Anleger nur sehr zögerlich am Aktienmarkt. Am Freitag steht die Vereidigung Donald Trumps als US-Präsident an und am Donnerstag trifft sich der Rat der EZB zu seiner ersten Zinssitzung in diesem Jahr.

Wegen der unklaren Aussichten für die Weltwirtschaft haben sich am Mittwoch nur wenige Anleger an Aktien herangetraut. Über weite Strecken des Handels trat der Dax auf der Stelle, am Nachmittag zog er etwas an und schloss 0,5 Prozent höher bei 11 599 Punkten. Gleich mehrere Ereignisse in dieser Woche halten die Investoren in der Warteschleife: Am Freitag wird der künftige US-Präsident anlässlich der Vereidigung auf die US-Verfassung seine Antrittsrede halten. Mit seiner ersten Pressekonferenz seit seiner Wahl in der vorigen Woche hatte er die Investoren enttäuscht.

Daneben warteten Börsianer gespannt auf eine Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen am Abend nach Börsenschluss in Europa. Von ihr erhoffen sie sich neue Einsichten in die Geldpolitik der Fed. Am Donnerstag tagt zudem der Rat der Europäischen Zentralbank. Die Notenbanker werden wohl an der lockeren Geldpolitik festhalten. Doch werden die Rufe aus Deutschland nach einem Ende der Nullzinspolitik lauter, nicht zuletzt wegen der wieder deutlich anziehenden Inflation. Das dürfte EZB-Chef Mario Draghi bei der Pressekonferenz kaum ignorieren.

Unter den Einzelwerten büßten die Aktien der Lufthansa einen Teil ihre deutlichen Vortagesgewinne wieder ein und führten mit einem Abschlag von 0,9 Prozent die Dax-Verliererliste an. Börsianer verwiesen als Belastung zum einen auf enttäuschende Aussagen des US-Branchenkollegen United Continental zur Entwicklung des Umsatzes im laufenden Quartal. Außerdem hatte die arabische Fluggesellschaft Etihad Spekulationen über ihren möglichen Einstieg bei der Lufthansa eine Absage erteilt.

Spitzenreiter im Dax waren zur Wochenmitte die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers Adidas mit einem Plus von drei Prozent. Als positiv für die Stimmung wertete ein Börsianer ein Presseinterview mit dem neuen Chef Kasper Rorsted.

Auf europäischer Ebene waren nach unerwartet guten Zahlen für das Schlussquartal 2016 und einem überraschend zuversichtlichen Ausblick auf das erste Vierteljahr 2017 die Aktien des niederländischen Halbleiterausrüsters ASML gefragt. Sie verteuerten sich um 6,9 Prozent. Die Konkurrenten Infineon und Dialog Semiconductor kamen im Windschatten um 0,8 Prozent beziehungsweise ein Prozent voran.

Die US-Börsen präsentierten sich wenig verändert. Der Jones lag zum Handelsschluss 0,1 Prozent im Minus bei 19 805 Punkten.

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